Wer hat wie, wo und wann gelebt?
Versteinerte Muscheln, fossile Fischsaurierknochen und Abdrücke von Pflanzenblättern: Fossilien können uns viel über die Erde zu früheren Zeiten erzählen. Sie verraten geschickten Paläontologen (so nennt man Fossilien-Wissenschaftler), welche Tier- und Pflanzenarten zu welcher Zeit an welchem Ort gelebt haben. Dank Spurenfossilien wie Grab- und Frassspuren oder sogar versteinerten Mageninhalten können die Forscherinnen und Forscher auch etwas über die Lebensweise der Urtiere herausfinden. Fossile Sauriereier mit Embryonen darin zeigten zum Beispiel, dass Dinosaurier wie die heutigen Vögel Eier legten.
Vom Knochenpuzzle zum Modell
Auch wenn sie kein vollständiges Skelett finden, können Wissenschaftler aus fossilen Knochenstücken rekonstruieren, wie ihr Fundstück wohl als ganzes Tier ausgesehen haben mag. Wie bei einem Puzzle werden die Fundstücke aneinandergelegt, bis ein mehr oder weniger vollständiges Skelett des Lebewesens entstanden ist. Anhand weiterer Informationen wie des Fundorts, anderer Fossilien oder Vergleichen mit bekannten Tierarten kann dann ein Modell des Tieres erstellt werden. Allerdings kann dieses auch Fehler beinhalten, denn mit eigenen Augen hat die Urtiere ja niemand gesehen, und so ein Dinosaurierpuzzle kann ganz schön schwierig sein. Beispielsweise hat der Naturwissenschaftler Edward Drinker Cope um 1870 herum dem von ihm beschriebenen Elasmosaurus den Kopf zuerst fälschlicherweise an den Schwanz gesetzt, da er diesen mit dem Hals verwechselt hatte. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Sachkundige im Team zusammenarbeiten.
Waren Dinosaurier wirklich grün, pink und blau?
Die bunten Farben in unserer Vorstellung von der Dinosaurierwelt entspringen zu einem grossen Teil der Phantasie der Filmemacher. Denn Haut gehört zu den Weichteilen und überdauert darum höchst selten. Wir können also keine Schlüsse auf die Farbgebung von Dinosauriern ziehen. Allerdings wurden zum Teil versteinerte oder in Bernstein eingeschlosse Federn von Sauriern und Ur-Vögeln gefunden. Diese seltenen Funde enthalten Farbmoleküle, die Hinweise auf die Federfärbung geben. Anhand dieser neuen Daten nimmt man zum Beispiel an, dass Sinosauropteryx einen braun-weiss gestreiften Schwanz gehabt haben könnte.