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Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?

Bild eines Meteoriten, der auf die Erde zukommt

Das Verschwinden der Dinosaurier wird oft mit dem Einschlag eines Meteoriten in Verbindung gebracht. Aber gibt es noch andere Faktoren, die dieses grosse Verschwinden erklären könnten? Bild: Romolo Tavani – stock.adobe.com

Du hast sicher gehört, dass ein riesiger Meteorit für das Verschwinden der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren verantwortlich war. Aber du wirst sehen, dass im gleichen Zeitraum auch andere Phänomene stattfanden, und unter Wissenschaftlern wird lebhaft darüber debattiert, warum und wie die Dinosaurier ausgestorben sind.

Karte von Nordamerika und Zoom auf die Region Chicxulub, die einen Krater zeigt

Der Chicxulub-Krater befindet sich in Mexiko; im Ausschnitt links ist sein Umriss zu sehen. Bild: Redaktion SimplyScience.ch, ausgehend von Wikimedia Commons / Itu und Wikimedia Commons / Kaldari, CC BY-SA 3.0 DEED

Zunächst einmal sollten wir daran denken, dass nicht alle Dinosaurier ausgestorben sind: Einige gefiederte Arten haben bis heute überlebt (Gefiederte Dinosaurier). Während des Übergangs vom Mesozoikum zum Känozoikum vor 66 Millionen Jahren gab es viele Veränderungen auf unserem Planeten und mehr als die Hälfte aller Lebewesen, nicht nur die meisten Dinosaurier, starben aus.

Meteoriteneinschlag in Mexiko

In der Gesteinsschicht aus jener Zeit fand man eine 100-mal höhere Iridium-Konzentration als gewöhnlich. Iridium ist ein auf der Erde sehr seltenes Metall. Ausserirdische Objekte wie Meteoriten enthalten mehr davon, was die Hypothese bestätigen würde, dass vor 66 Millionen Jahren ein Meteorit auf der Erde einschlug. In den frühen 1990er Jahren wurde in Mexiko unter dem Dorf Chicxulub ein Krater mit einem Durchmesser von 200 km gefunden, der durch den Einschlag eines Meteoriten verursacht wurde.

Es wird angenommen, dass dieser Meteorit vor 66 Millionen Jahren auf der Erde einschlug, eine riesige Flutwelle verursachte und viel Staub in die Atmosphäre schleuderte. In den folgenden Monaten ohne Sonnenlicht wären viele Pflanzen gestorben, gefolgt von Pflanzenfressern und Fleischfressern. Man nimmt an, dass fast 75 % der Meerestiere, einschliesslich der Ammoniten, für immer von der Erde verschwunden sind.

In der Wissenschaft dachte man zunächst, dass dieser Meteorit die alleinige Ursache für den Untergang der Dinosaurier war, aber vielleicht ist es nicht ganz so einfach.

Vulkanismus, Klimawandel und Meeresspiegeländerung

Bevor der Meteorit einschlug, befand sich der Subkontinent Indien noch nicht an seinem jetzigen Ort, sondern bewegte sich als freie Landmasse durch den Indischen Ozean. Dabei passierte er auf Höhe der heutigen Insel La Réunion einen Hotspot, aus dem enorme Lavaströme ausflossen. Diese bildeten ein Plateau von mehr als einem Kilometer Dicke, den heutigen Westen Indiens. Dieser intensive Vulkanismus fand über einen Zeitraum von 800’000 Jahren statt: 400’000 Jahre vor und ebenso viele nach dem Übergang vom Mesozoikum zum Känozoikum (auch K-T-Grenze für „Kreide-Tertiär“ genannt).

Wie der Staub, der nach dem Meteoritenfall in die Atmosphäre gelangte, könnte der vulkanische Staub den Pflanzen das Licht entzogen und zu ihrem Aussterben geführt haben. Anfänglich hätte sich das Klima aufgrund des „Schirms“, den der Staub vor der Sonne bildete, abgekühlt. Am Ende der Kreidezeit (der letzten Periode des Mesozoikums) kam es auch zu einem Absinken des Meeresspiegels. Danach hätte sich das Klima jedoch aufgrund der grossen Mengen an Treibhausgasen (einschliesslich Kohlendioxid) erwärmt, die von den Vulkanen in die Atmosphäre ausgestossen wurden. Man hat Hinweise darauf, dass sich die Meere 100’000 bis 200’000 Jahre vor dem Ende der Kreidezeit erwärmten und der Meeresspiegel stark anstieg. All dies hätte das Plankton an der Basis der marinen Nahrungskette ausgelöscht und damit zum Verschwinden vieler Meereslebewesen geführt (siehe die Darstellung der Nahrungskette im Artikel Tierisches Versteckspiel).

Mehrere Gründe erklären das Verschwinden der Dinosaurier

"Uhr" der Erdgeschichte, die das Auftreten (und Verschwinden) verschiedener Gruppen von Arten im Laufe der Zeit zeigt.

Würde man die gesamte Erdgeschichte in zwölf Stunden zusammenfassen, entspräche eine Stunde 380 Millionen Jahren. In diesem Uhrendiagramm siehst du verschiedene Stadien der Evolution des Lebens auf der Erde. Bild: © Paléodyssée, 20 ans de recherches au fil de la Transjurane

Das Massenaussterben von Lebewesen am Ende der Kreidezeit vollzog sich nicht so abrupt, wie manchmal angenommen wird. Es könnte also durch mehrere Ursachen erklärt werden: starke vulkanische Aktivität, Schwankungen der Temperatur und des Meeresspiegels sowie den Fall eines Meteoriten. Dieser Einschlag hätte den Bewohnern unseres Planeten, die bereits durch frühere Katastrophen geschwächt waren, den Todesstoss versetzt. Das Massenaussterben, das zum Verschwinden fast aller Dinosaurier und eines grossen Teils der Lebewesen auf der Erde führte, könnte daher das Ergebnis mehrerer einschneidender Ereignisse von längerer und kürzerer Dauer sein.

 

Text: JURASSICA und Redaktion SimplyScience.ch

Quelle:
(1) Paratte, G.; Friedli, V. et Comment, G. (2019). PaléOdyssée - 20 ans de recherches au fil de la Transjurane. Office de la culture et Société jurassienne d'émulation, Porrentruy.

Erstellt: 29.07.2024
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