Sterne & Weltraum

Der Mond – ein Begleiter mit Gesicht

La nostra Luna

Was siehst du, wenn du den Mond beobachtest? Ein Gesicht? Oder ein Kaninchen, wie man in China sagt? Oder ein Krokodil, wie die Einwohner Westafrikas sagen? Bild: Ravl/Shutterstock.com

Was hat es mit dem Mann im Mond auf sich? Und wie kam die Erde eigentlich zu ihrem himmlischen Begleiter?

Schon mit einem Feldstecher sieht man, dass der Erdbegleiter eine äusserst interessante Oberfläche hat, in der von der Erde aus Muster sichtbar sind.

Die „Geburt“ des Mondes

Unser Mond ist der fünftgrösste Trabant (so werden Monde auch genannt) unseres Sonnensystems. Er hat einen Durchmesser von 3476 km, was etwa einem Viertel des Erddurchmessers (12’100 km) entspricht, und umkreist die Erde in etwas mehr als 27 Tagen. Vermutlich ist er vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden. Damals könnte ein Himmelskörper von etwa der Grösse des Mars die „Ur-Erde“ gerammt haben. Bei diesem gewaltigen Zusammenstoss wurden Erdentrümmer und Bestandteile des Himmelskörpers in die Erdumlaufbahn geschleudert und verdichteten sich dort zum Mond.

Mondmeere aus Lava

Bei diesem gewaltigen Zusammenstoss, der zur „Mondgeburt“ führte, wurde sehr viel Energie frei. Wahrscheinlich wurde der Mond davon erhitzt und aufgeschmolzen, so dass ihn ein Ozean aus Magma bedeckte, der beim Abkühlen langsam zu einer Mineralkruste wurde.

Der neu entstandene Mond wurde während mehrerer Millionen Jahre weiterhin häufig von Meteoroiden, Asteroiden und anderen Trümmern bombardiert. Traf ein Gesteinsbrocken auf die noch flüssige Mondoberfläche, verursachte er an dieser Stelle einen riesigen Krater, in den schwarze Lava floss und erstarrte. So entstanden die von der Erde aus gut sichtbaren „schwarzen Flecken“ des Mondes. Man nennt sie Mondmeere oder Maria (Betonung auf dem ersten a), da man sie früher für Ozeane hielt. Sie bedecken insgesamt 16 % der Mondoberfläche und sind fast nur auf der Mondvorderseite (die der Erde zugewandt ist) zu finden. Wenn man von der Erde aus den Mond betrachtet, scheinen die Mondmeere wie ein Gesicht angeordnet zu sein – man sieht den „Mann im Mond“.

Auf Google Moon kannst du übrigens virtuell auf der Mondoberfläche herumspazieren!

Von Kratern und Mondstaub

Die ganze Mondoberfläche ist mit kleinen und grossen Kratern überhäuft. Diese sind ebenfalls durch das „grosse Bombardement“ von Meteoroiden und Asteroiden entstanden. Ein aus dem Weltall herabstürzender Meteor ist 10 bis 70 Kilometer pro Sekunde schnell! Durch diese unglaublich hohe Geschwindigkeit wird beim Aufprall sehr viel Energie frei, und der Gesteinsbrocken explodiert – ein Krater entsteht.

Neben Kratern und Mondmeeren besteht die Mondoberfläche auch noch aus Hochländern, Kettengebirgen, Rillen und Gräben. Alles wird von einer meterdicken trockenen, aschgrauen Schicht aus „Mondstaub“ bedeckt, dem Regolith (pulverisierte Gesteine).

Der Mond besitzt übrigens keine Atmosphäre wie die Erde. Ohne Luftschicht ist er sowohl der Strahlung als auch der Kälte im Weltraum ungeschützt ausgesetzt. Darum herrschen am Tag Temperaturen von bis zu 130° C und in der Nacht frostige –160°C.

Aber sehen wir von der Erde aus tatsächlich den ganzen Mond? Oder hat er noch eine Rückseite?

Das erfährst du im Artikel Der Mond – ein einflussreicher Begleiter!

Erstellt: 28.11.2012
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