Farben & Licht

Unsichtbare Tinte mit Natron

So sieht es aus wenn die Tinte mit Traubensaft sichtbar gemacht wird.

Natron oder Backpulver ist das Grundmaterial für diese Tinte. Sichtbar machen kannst du sie auf zwei verschiedene Arten.

Das brauchst du:

  • Natron (= Natriumhydrogencarbonat; findet man im Laden bei den Backwaren)
  • Wasser
  • Schreibwerkzeug
  • Papier
  • roten Traubensaft oder eine starke Lampe

So wird’s gemacht:

  1. Mische 1 Esslöffel Natron mit 1 Esslöffel Wasser in einem kleinen Gefäss und rühre gut um.
  2. Schreibe deine Nachricht mit einem Zahnstocher, Wattestäbchen oder Pinsel auf ein Blatt Papier.
  3. Lass das Papier trocknen.
  4. Es gibt zwei Varianten, um die Nachricht sichtbar zu machen
    • Traubensaft: Streiche vorsichtig mit einem Schwamm oder einem Tuch, das du in roten Traubensaft getaucht hast, über die Nachricht. Nun kannst du die Nachricht lesen.
    • Mit einem Bügeleisen (lass dir von einer erwachsenen Person helfen!): Bügle das Papier bei starker Hitze. Dabei darfst du das Bügeleisen nie auf dem Papier stehen lassen und musst immer wieder kontrollieren, ob das Papier sich schon verfärbt. Schalte das Bügeleisen aus und stell es beiseite, sobald die Schrift bräunlich wird.

Bilder zu den Bastelschritten findest du in der Anleitung als PDF zum Herunterladen.

So sieht es aus wenn die Tinte mit Wärme sichtbar gemacht wird.

Scharf beobachtet:

Die mit der weisslichen Natronmischung geschriebene Nachricht wird beim Trocknen unsichtbar.

Beim Übermalen mit Traubensaft wird die Schrift etwas dunkler als die Umgebung.

Beim Erwärmen wird sie braun und hebt sich vom Hintergrund ab.

Was steckt dahinter?

Natrontinte und Traubensaft: Zwischen Natron und Traubensaft findet eine chemische Reaktion statt, die dafür sorgt, dass sich die Farbe der Schrift ändert.

Natron ist ein Stoff, der in Wasser eine leicht alkalische (oder „basische“) Lösung bildet. In der Chemie unterscheidet man basische, saure und neutrale Lösungen. Gewisse Farbstoffe, z.B. die sogenannten „Anthocyane“ im Traubensaft, ändern ihre Farbe abhängig davon, ob sie mit einer sauren oder basischen Lösung in Kontakt kommen. Genau dies passiert mit dem Traubensaft, wenn er auf die basische Natrontinte aufgetragen wird.

Rotkohlsaft ist übrigens ein noch besserer Indikator! Die Natronschrift könntest du also auch mit Rotkohlsaft entwickeln. Schau dir zum Vergleich das Experiment „Zaubertinte aus Essig“ an: Dort wird ebenfalls eine unsichtbare Schrift mit Hilfe der Indikatorfarbe aus Rotkohlsaft entwickelt – nur ist dort die Tinte „sauer“ (sie besteht nämlich aus Essig) und nicht basisch.

Natrontinte und Hitze: Das mit Natron beschriebene Papier reagiert empfindlich auf Hitze und bräunt schneller als der Hintergrund.

Beim Erhitzen wandelt sich Natron in die chemisch ähnliche, aber noch stärker basisch wirkende Substanz Soda um. Genau wie eine starke Säure wirkt auch eine starke Base aggressiv auf viele andere Materialien. Soda greift den Hauptbestandteil des Papiers an, die Cellulose. Dort, wo die Natronschrift aufgetragen wurde, ist das Papier also empfindlicher und bräunt in der Hitze leichter als der Rest des Blattes.

Bilder: Gregor Klopfer

Erstellt: 14.01.2013
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