Blaue Flecken (oder „Blutergüsse“) können durch Stösse, Schläge, bei Schürfungen oder nach Operationen entstehen. Medizinisch werden die Blutergüsse „Hämatome“ genannt (vom griechischen Wort „haima“ für „Blut“). Wegen ihrer Farbe nennt man sie in der Umgangssprache aber auch „Veilchen“, vor allem die blauen Flecken am Auge.
Wie kann ein Blutfleck blau aussehen?
Genau genommen ist ein Bluterguss ja nicht vom Anfang bis zum Schluss blau. Bei der Heilung durchlaufen diese Flecken oft eine ganze Palette von Farben. Der Grund dafür ist, dass der Körper das ausgelaufene Blut nach und nach abbaut. Dabei entstehen Abbaustoffe mit verschiedenen Farben.
Rot. Ganz am Anfang, kurz nach der Verletzung, sind die Flecken rot wie frisches Blut. Für die rote Färbung sorgt der Blutfarbstoff Hämoglobin.
Dunkelrot. Wenn das Blut gerinnt, färben sich die Flecken erst einmal dunkelrot. Das hast du sicher bei anderen Verletzungen auch schon beobachtet. Je dunkler das geronnene Blut unter der Haut wird, desto mehr ändert sich die Farbe des Flecks zu violett-blau.
Grün. Nach und nach wird das Hämoglobin abgebaut. Aus dem roten Farbstoff Hämoglobin entsteht ein grüner Stoff mit dem Namen Biliverdin.
Braun-gelb. Das Biliverdin wird weiter abgebaut zu Bilirubin, das eine gelbliche Farbe hat. Zum Schluss entsteht beim Abbau Hämosiderin, das gold-bräunlich durch die Haut schimmert.
Was tun bei einem blauen Fleck?
Durch Kühlung der verletzten Stelle kann man versuchen zu verhindern, dass der Fleck grösser wird. Die Blutgefässe ziehen sich nämlich durch die Kälte zusammen, und es läuft weniger Blut ins Gewebe.
Menschen, die an der Bluterkrankheit leiden oder blutverdünnende Medikamente einnehmen (z. B. Aspirin), bekommen schon bei leichten Stössen oder Schlägen grosse Blutergüsse. Bei ihnen läuft nämlich besonders schnell viel Blut aus den verletzten Blutgefässen.