Bienen besitzen nicht nur andere Augen als wir, sie sehen auch andere Farben. Rot nehmen die Bienen als schwarz oder dunkelgrau wahr, dafür sehen sie für uns unsichtbares UV-Licht. Ausserdem erkennen Bienen die Schwingungsrichtung des Sonnenlichts (man nennt dies „Polarisation“), also in welcher Ebene die Lichtwellen in Bezug zur Ausbreitungsrichtung stehen.
Neben den Landschaftsmerkmalen brauchen die Insekten nämlich auch den Stand der Sonne als Orientierungshilfe. An sonnigen Tagen kann das ja jeder. Aber was machen die Bienen an bewölkten Tagen? Dann hilft ihnen eben ihre Fähigkeit, die Polarisation des Tageslichtes zu sehen – so können sie den Stand der Sonne sogar dann erkennen, wenn sich diese hinter Wolken versteckt.
Sogar von fremden Orten finden die Bienen nach Hause
Auf ihrem Flug merkt sich die Biene auch, in welche Richtung, wie weit und welche Kurven sie geflogen ist. So findet sie auch nach „Langstreckenflügen“ auf direktem Weg zum Bienenstock zurück. Und neben der Landkarte im Gedächtnis merkt die Biene sogar, wie viel Zeit vergangen ist – sie besitzt also ein Zeitgedächtnis. Das ist sehr hilfreich, denn Blüten stellen nicht zu allen Tageszeiten gleich viel Nektar her.
Forscher haben ausserdem gezeigt, dass die fleissigen Insekten sogar dann den Heimweg finden, wenn sie eingefangen und mehrere Kilometer entfernt an einem fremden Ort ausgesetzt werden! Allerdings müssen die Bienen dazu mindestens eines der ihnen vertrauten Landschaftsmerkmale (also zum Beispiel einen grossen Berg) sehen können. Eine ganz schön beeindruckende Leistung für ein Tierchen, dessen Gehirn etwa so gross ist wie ein Samenkorn.
Kurz gesagt können sich Bienen hervorragend orientieren und finden ihren Weg anhand von Landschaftsmerkmalen, dem Stand der Sonne und der Polarisationsebene des Lichts und können sich auf ihr eigenes Orts- und Zeitgedächtnis verlassen.