Wasserstoff wurde als Element (H2) zum ersten Mal 1766 vom britischen Naturwissenschaftler Henry Cavendish hergestellt. Er gab ein wenig Eisen (Fe) mit Schwefelsäure zusammen und erhielt dabei Wasserstoff als gasförmiges Produkt:
Fe + H2SO4 → H2 + FeSO4
Heute weiss man, dass viele Metalle mit Säure reagieren und dabei Wasserstoff freigesetzt wird. Dies ist jedoch kein wirklich effizienter Weg, um Wasserstoff zu gewinnen.
In der Industrie wird Wasserstoff heutzutage durch die Umsetzung von Erdgas, das hauptsächlich aus Methan (CH4) besteht, und Wasserdampf (H2O) erzeugt. Methan und Wasserdampf werden in langen Röhren auf 700°C erhitzt, woraufhin die gewünschte Reaktion zu Kohlenstoffmonoxid (CO) und Wasserstoff stattfindet:
CH4 + H2O → CO + 3 H2
Das giftige Kohlenstoffmonoxid, das bei dieser Reaktion anfällt, wird mit einem Katalysator bei 350°C nochmals mit Wasserdampf zum ungiftigen Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff umgesetzt:
CO + H2O → CO2+H2
Wasserstoff ist deshalb ein so begehrtes Produkt, weil es sehr energiereich ist. Energiereich heisst, dass man bei Reaktionen mit Wasserstoff sehr viel Energie gewinnen kann. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser:
2 H2 + O2 → 2 H2O
Bei dieser Reaktion können Temperaturen von bis zu 3000°C entstehen. Von Bedeutung für die Industrie ist heute die gezielte Reaktion der beiden Elemente in einer Brennstoffzelle. Dabei wird die Energie nicht primär in Form von Wärme frei, sondern kann als elektrische Energie genutzt werden. Zur Zeit versucht man, mit solchen Brennstoffzellen zum Beispiel die Verbrennungsmotoren in Autos zu ersetzen.