Wer denkt schon vor einem Kurztrip aufs Jungfraujoch an Höhenkrankheit? Jeder Dritte bekommt aber bereits hier nach 4 Stunden Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel. Über 4000 Meter wird bereits jeder Zweite ohne Vorbereitung krank. Viele Leute sind überrascht, dass sie die Höhe schlecht vertragen.
Höhenkrankheit kann schon ab 2500 Meter über Meer auftreten
Je höher man steigt, desto tiefer sinkt die Sauerstoffkonzentration in der Luft. Auf 5000 Meter gibt es nur noch halb so viel Sauerstoff wie auf Meereshöhe. Auf dem Mount Everest, in 8850 Metern Höhe, sinkt die Sauerstoffkonzentration auf einen Drittel.
Um diesen Mangel an Sauerstoff auszugleichen, ergreift der Körper verschiedene Massnahmen: Die Atmung wird schneller, damit mehr Sauerstoff ins Blut gelangt. Gleichzeitig beschleunigt sich auch der Herzschlag. So wird der Sauerstoff in den Blutbahnen schneller durch den Körper transportiert. Das Kreislaufsystem arbeitet auf Hochtouren. Dies bedeutet einen Stresszustand für den Körper und der Blutdruck steigt an. Jede noch so kleine Bewegung erfordert in der Höhe grösste Anstrengung.
Erste Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel
Diese Anzeichen treten schon ab 2500 Metern auf. Ab 6000 Metern trifft es beinahe jeden. Inzwischen weiss man, dass sich in der Höhe die roten Blutzellen im Körper vermehren, um den Sauerstoffmangel auszugleichen. Geschieht dies aber nicht schnell genug, kommt es zu gefährlichen Herzproblemen und zu Wasseransammlungen (Ödemen) in der Lunge und im Gehirn.
Durch den steigenden Druck des Blutes wird nämlich Flüssigkeit in das Gewebe gepresst und sammelt sich in den Lungenbläschen (Lungenödem) und im Gehirn (Gehirnödem) an. Beim Lungenödem kommt es durch das Wasser in den Lungenbläschen zu massiven Atembeschwerden und zu Husten mit blutig-schaumigem Auswurf. Beim Gehirnödem weiten sich die Gehirngefässe, und Flüssigkeit sammelt sich im Gewebe an. Der Gehirndruck steigt an, was zum Tod führen kann.