Die Zelloberfläche der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist mit einer Vielzahl von charakteristischen Strukturen bestückt. Diese Oberflächenstrukturen, zum Beispiel verschiedene Proteineinheiten, wirken als Antigene: Sie werden vom Immunsystem erkannt und lösen eine Abwehrreaktion aus, wenn sie nicht aus dem eigenen Körper stammen.
Auf den menschlichen Erythrozyten finden sich verschiedene solcher Antigene in diversen Kombinationen. Die Kombination der Antigene ist also wie ein Fingerabdruck, ein Erkennungsmerkmal, das „Blutgruppe“ genannt wird.
Das AB0-System
Das wichtigste Blutgruppensystem teilt das Blut in die vier Blutgruppen A, B, AB und 0 („Null“) ein. Die Buchstaben bezeichnen jeweils das Vorhandensein des jeweiligen Antigens, also der Struktur auf der Zelloberfläche. Das AB0-System wurde um 1900 vom Wiener Arzt Karl Landsteiner beschrieben, wofür er 1930 den Nobelpreis erhielt.
Das System ist logisch aufgebaut: Personen mit Blutgruppe A haben Blutzellen mit A-Antigenen auf der Oberfläche, Menschen mit der Blutgruppe AB haben sowohl A- als auch B-Antigene und Personen mit der Blutgruppe 0 besitzen keines der beiden Antigene.