Um die Schwerkraft zu überwinden und nicht auf die Erde zurückzufallen, muss Saturn-V eine Geschwindigkeit von rund 28 000 Stundenkilometern erreichen. Damit das klappt, besteht die Trägerrakete zum grössten Teil aus drei wuchtigen Triebwerken und den dazu gehörenden Treibstofftanks. Eine nach der anderen werden diese Stufen gezündet und abgeworfen, sobald sie ausgebrannt sind. Das eigentliche Apollo-Raumschiff sitzt ganz vorne auf der Spitze der Rakete. 12 Minuten nach dem Start erreicht Apollo 11 den Orbit und kreist eineinhalbmal um die Erde. Auf dieser sogenannten "Parkumlaufbahn" kontrolliert die Spacecrew noch einmal alle Systeme, dann kommt vom Kontrollturm die Weisung: "Go!". Jetzt zündet das Triebwerk der dritten Raketenstufe und schiesst Apollo mit einer Geschwindigkeit von 40 000 km/h aus der Erdumlaufbahn heraus auf Kurs zum Mond. Jetzt fliegt Apollo 11 auf einer "freien Rückkehrbahn": Selbst wenn die Triebwerke ausfallen sollten, würde das Raumschiff nach einer Schleife um den Mond von der Erdschwerkraft wieder angezogen und zu unserem Planeten zurückfinden.
Doch der 76 Stunden lange und rund 380 000 Kilometer weite Flug zum Mond verläuft problemlos. Die Astronauten entschliessen sich zur Landung und zünden die Bremsrakete. Das Raumschiff verliert an Geschwindigkeit und schwenkt, vom Schwerefeld des Mondes eingefangen, auf eine Mondumlaufbahn ein. Das Landemodul trennt sich vom Apollo-Mutterschiff und sinkt auf die Mondoberfläche hinab.
Und bald flimmern auf der Erde die ersten Bilder der Mondlandung über die Fernsehschirme. Sie sind so sensationell, dass manche bis heute nicht glauben können, was sie da gesehen haben (s. dazu den Artikel "Auf dem Mond ist alles anders").