Die schönen weissen Linien am Nachthimmel sind also nicht etwa UFO-Flugbahnen ... Vor ihrem Kontakt mit der Erdatmosphäre zogen diese kleinen Gesteinsbrocken als sogenannte Meteoroiden ihre Bahn durchs Weltall. Es gibt in unserem Sonnensystem Millionen von Meteoroiden.
Meteoroiden schiessen deshalb aus allen Richtungen und mehrmals täglich auf unsere Erde zu. Die Lichterscheinungen, die sie in der Atmosphäre erzeugen, sehen wir als Sternschnuppen. In der Fachsprache nennt man sie Meteore. Geduldige Beobachter können in jeder klaren Nacht, vor allem in den dunklen Morgenstunden, Sternschnuppen am Himmel entdecken.
Die Erde unter Beschuss
Meteoroiden sind mit mehreren zehntausend Kilometern pro Stunde unterwegs, bevor sie in der Erdatmosphäre auf Luftwiderstand treffen. Der Luftwiderstand bremst sie ab und heizt die kleinen Partikel durch die starke Reibung so richtig auf, bis das Gas um sie herum mehrere tausend Grad heiss ist und zu brennen anfängt. Ein Meteoroid glüht durchschnittlich etwa eine Sekunde lang und zieht einen Schweif von ein paar hundert Kilometern, bevor er auf 80–30 Kilometern Höhe über der Erde komplett verglüht ist.
Ganz selten sind auch grössere Brocken dabei, die beim Verglühen noch viel heller leuchten als normale Sternschnuppen. Ihre Leuchtkraft ist so stark, dass man sie auch am Tag sehen kann, und sie machen ein donnerähnliches Geräusch. Manchmal sind sie so gross, dass sie nicht komplett verglühen, sondern Teile davon auf die Erde treffen. Diese Gesteinsteile aus dem Weltall nennen wir Meteoriten. Aus Filmen wissen wir, dass sehr grosse Meteoriten-Einschläge Katastrophen auslösen können, doch die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse ist winzig klein.
Feuriger Regen
Manche Meteoroiden waren ursprünglich Teilchen eines Kometen, der um die Sonne kreist und auf seiner Bahn eine Unzahl von Staub-Partikeln und Steinchen zurücklässt. Wenn die Erde die Bahn des Kometen kreuzt, stossen wir mit diesen Partikeln zusammen, wie wenn wir mit dem Auto durch einen Schneesturm fahren würden. Gleich mehrere Sternschnuppen schiessen dabei aus der gleichen Richtung zur Erde. Auch dieses Phänomen können wir am Nachthimmel beobachten, es zeigt sich dann ein ganzer „Sternschnuppenregen“.
Da man die Bahnen von Kometen berechnen kann, können wir auch Begegnungen mit Kometen-Partikeln und damit das Auftreten eines Sternschnuppenregens vorhersagen. Jedes Jahr vom 10.–14. August prasseln die Partikel aus dem Staubschweif des Kometen Swift-Tuttle auf die Erde ein. Da die Sternschnuppen am Himmel in der Gegend des Sternbildes Perseus erscheinen, nennt man sie Perseiden. Auch Mitte November regnet es übrigens jedes Jahr Sternschnuppen. Sie kommen aus der Richtung des Sternbildes Löwe und werden Leoniden genant.
Wünsch’ dir was!
Es heisst, wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich etwas wünschen und der Wunsch geht in Erfüllung ... Egal ob du daran glaubst oder nicht, schön ist das Himmelsschauspiel allemal!