Du hast sicher einmal nachts in deinem Zimmer das Deckenlicht eingeschaltet. Wie haben sich da deine Augen angefühlt? Vermutlich haben sie zunächst fast etwas gebrannt und du konntest nicht sofort etwas sehen. Deine Augen mussten sich erst an das viele Licht, das sie plötzlich mitten in der Dunkelheit getroffen hat, gewöhnen. Nach wenigen Sekunden konntest du dann deine Umgebung wahrnehmen.
Auch das Gegenteil hast du sicher schon erlebt. Schaltest du das Licht aus, siehst du zunächst nur Schwarz. Nach einer Weile aber, haben sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und du kannst mehr erkennen. Auch in diesem Fall mussten sich deine Augen erst an die neue Lichtsituation anpassen, bevor du etwas sehen konntest.
Was ist die Pupille?
Der auffälligste Teil unseres Auges ist die Iris oder Regenbogenhaut. Sie ist bei manchen Menschen braun, bei anderen hellblau oder grau. In der Mitte der Iris erkennt man scheinbar einen schwarzen Fleck. Dies ist jedoch kein Fleck, sondern eine Öffnung, die sogenannte Pupille. Durch die Pupille gelangt das Licht ins Innere des Auges und setzt den Sehprozess in Gang (Wie ein Auge funktioniert, erfährst du im Artikel „Das Auge - Unser Fenster zur Aussenwelt“).
Manchmal gibt es aber in der Umgebung sehr viel Licht (zum Beispiel an einem sonnigen Tag beim Skifahren), manchmal sehr wenig (zum Beispiel in der Dämmerung). Damit wir bei solch extremen Lichtbedingungen gut sehen können, muss die Menge an Licht, die ins Auge gelangt, reguliert werden. Ansonsten wäre das Auge überfordert und wir würden in beiden Fällen fast nichts sehen können.
Die Iris bestimmt über die Pupille und das Licht
Die Menge des ins Auge einfallenden Lichts wird von der Iris reguliert. Sie ist nämlich nicht nur Dekoration, sondern ein sehr wichtiger Teil des Sehapparates. Zwei Muskeln in der Iris regulieren die Grösse der Pupille, indem sie sich zusammenziehen oder entspannen. Der eine Muskel liegt um den Rand der Pupille herum, er ist zuständig für die Verengung der Pupille. Der zweite Muskel sitzt wie die Speichen eines Rads um die Pupille und bewirkt die Weitung der Pupille. Mehr Informationen dazu findest du im Artikel „Pupillen sind immer rund - oder?“
Trifft also zu viel Licht aufs Auge, wird die Pupille automatisch kleiner und das Innere des Auges ist vor zu viel Licht geschützt. Ist die Umgebung sehr dunkel, wird die Pupille grösser, um mehr Licht ins Auge hereinzulassen. Diese automatischen Anpassungen an die jeweiligen Lichtverhältnisse nennt man Adaptation. Ein Fotoapparat funktioniert ähnlich. Dort kann man die sogenannte Blende verkleinern bzw. vergrössern. Somit fällt dann mehr oder weniger Licht durch das Objektiv auf den Sensor.
Zusammengefasst, bestimmt die Vergrösserung und Verkleinerung der Pupillen, wie viel Licht ins Auge gelangt, so dass wir sowohl in einer hellen als auch in einer dunklen Umgebung gut sehen können.