Dicker Morgennebel – zumindest, wenn man nicht in den Bergen wohnt! – ist ein Zeichen dafür, dass definitiv der Herbst begonnen hat. Wie und warum Nebel entsteht, erfährst du in der Story „Graue Nebeltage“.
Vom Wasserdampf zum Eiskristall
Bei Temperaturen über 0°C wird der Nebel auf der Erdoberfläche zu Tau. Wenn sich die Temperaturen jedoch unter dem Gefrierpunkt befinden, beobachten wir weitere spannende Phänomene, wie Raureif und Eiskristalle. Bei diesen Vorgängen findet eine sogenannte Resublimation statt: Der gasförmige Wasserdampf gefriert direkt zu festen Eiskristallen, ohne zuerst zu flüssigem Wasser zu werden.
Geschieht diese Resublimation direkt auf der Erdoberfläche, so spricht man von „Reif“ oder „Raureif“. Eine feine, weisse, kristalline Schicht überzieht den Erdboden und alles, was darauf ist.
Voraussetzungen für die Entstehung von Raureif sind sehr tiefe Temperaturen, eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und ein leichter Wind. Um zu Eiskristallen zu gefrieren, benötigen die Nebeltröpfchen und Wasserdampfpartikel Kristallisationskeime (so entstehen auch Schneeflocken). Wenn es nur wenige Kristallisationskeime gibt, bleiben die Wasserpartikel „unterkühlt“ als Dampf in der Luft. Werden sie nun vom Wind gegen ein Objekt geweht, findet sofort eine Resublimation statt, und der Raureif überzieht alles mit einem kristallenen weissen Kleid.
Eisblumen am Fenster
Eiskristalle an Fensterscheiben entstehen auf ganz ähnliche Weise. Dazu muss die Scheibe dünn, die Innenraumluft sehr feucht und die Aussentemperatur unter dem Gefrierpunkt sein. Die warme Luft im Raum trifft auf das kalte Fensterglas, kühlt ab und resublimiert an den kleinen Staubpartikeln auf der Scheibe.