Von den meisten Kindern wird der erste Schnee im Winter sehnlichst erwartet – jetzt kann man wieder Schlitten fahren, Schneemänner bauen und eine Schneeballschlacht machen! Währenddessen schaufeln die Erwachsenen ihre Garageneinfahrten frei und ärgern sich über verspätete Züge. Doch spätestens wenn die Sonne wieder hervorschaut und die Eiskristalle zum Glitzern bringt, kann sich kaum mehr jemand der Schönheit einer verschneiten Landschaft entziehen. Doch wie entstehen Schneeflocken eigentlich?
Unterkühlte Wassertropfen
Schneeflocken bilden sich in den Wolken, wenn sehr kleine, unterkühlte Wassertröpfchen gefrieren. Dies geschieht nicht bei 0 °C, sondern erst bei unter –12°C können sich die Tröpfchen mit Hilfe von Partikeln wie z. B. Staubteilchen in Eiskristalle verwandeln. Ohne diese Partikel oder „Kondensationskeime“, an denen sich das Wasser sammeln und kondensieren kann, wären sogar –40°C notwendig! Die Eiskristalle sind zunächst sehr klein, aber weil Eis relativ dicht ist, beginnt es zu fallen. Auf dem Weg zum Boden dienen die Kristalle wiederum als Kondensationskeime für weitere Wassertröpfchen und wachsen so zu grossen Schneeflocken. Zunächst bilden sich Sechsecke, da die Wassermoleküle beim Gefrieren eine besondere Struktur bilden, die ausschliesslich auf 60°- bzw. 120°-Winkeln aufgebaut ist. Dann entstehen Spitzen an den jeweiligen Ecken des Sechsecks, bis sich an diesen weitere Verästelungen bilden.
Es sehen nicht alle Schneeflocken genau gleich aus, da die Temperatur einen grossen Einfluss auf Richtung und Art des Schneeflockenwachstums hat. Alle sechs Spitzen einer einzelnen Schneeflocke sind jedoch gleich aufgebaut, da sie unter denselben Temperaturbedingungen entstanden sind.
Spannendes über die Forschung an Schneeflocken erfährst du im Interview mit Josué Gehring: Auf Schneeflockenjagd. Dieses GIF zeigt das Wachstum einer Schneeflocke.
Nach der langen Reise aus grosser Höhe erholen sich die Schneeflocken auf dem Boden – am besten natürlich auf einer Ski- und Snowboardpiste!