In einer grösseren Schweizer Stadt soll ein neuer Konzertsaal entstehen. Geplant ist ein Bau für alle Generationen – Klassikliebhaber und Opernfreunde sollen also ebenso zum Zug kommen wie die Besucher und Besucherinnen von Pop- und Rockkonzerten. Und neben Musik soll es auch Theater geben, Ausstellungen, Performances und Tanzabende.
Digitales Planen
Mithilfe von Computersimulationen kann ein Projekt vom Konzept bis zur Fertigstellung durchgespielt werden. So lassen sich Planungsfehler, die viel Zeit und Geld kosten können, rechtzeitig erkennen. Der Architekt plant einen Raum, dessen Wände verstellbar sind. Bühne, Stuhlreihen und Balkone lassen sich verschieben und bei Bedarf unterteilen. Wie das funktionieren wird, lässt sich am Computer bis ins kleineste Detail durchspielen. Seit digital geplant werden kann, setzt sich modulares Bauen immer mehr durch.
Nachhaltige Materialien
Die Stadt hat die Bedingung gestellt, dass der neue Konzertsaal möglichst umweltfreundlich sein soll. Während dem Bau wird auf umweltschonende Materialien gesetzt, auf neue Verbindungstechnologien und auf eine modulare Bauweise, damit einzelne Bauteile später leicht ausgetauscht oder nach einem Rückbau wiederverwendet werden können. Die Architektin hat sich deshalb für nachhaltige Materialien entschieden: Viel Holz, weil es wieder nachwächst und CO2 bindet. Backsteine, die aus dem Schutt alter Häuser gefertigt sind. Und Lehm, weil er im Gegensatz zu Zement nicht gebrannt werden muss und für ein angenehmes Raumklima sorgt. Im Foyer sind elegante Riesenglaswände und spektakuläre Bodenplatten aus Altglas vorgesehen. Ein selbstlernendes Heizungssystem sorgt für angenehme Raumtemperaturen – mit möglichst wenig Energie. Viele dieser Elemente sind bereits vorgefertigt. Damit werden die Montagezeiten kürzer und es ist einfacher, zuverlässig zu planen und die Kosten im Griff zu behalten.
3D-Druck
Das wichtigste in einem Konzertsaal ist die Akustik. Neue Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck sparen Material und Zeit, weil sich Bauelemente gleich am richtigen Ort drucken und montieren lassen. In unserem Konzertsaal kommt der 3D-Drucker zu Einsatz, um Teile der Decke und der Wände auf der Baustelle vorzufabrizieren. Dank der hohen Auflösung des Druckverfahrens lassen sich die Gebäudetechnik und Beleuchtung gleich in die Bauelemente integrieren. Auch hier wird Zeit und Material gespart.
Bauroboter
Auch Berufsunfälle, die im Baugewerbe dreimal häufiger sind als in den übrigen Branchen, werden seltener: Mobile Bauroboter übernehmen schwere körperliche Arbeiten und gefährliche Tätigkeiten und finden sich dank integrierten Sensoren und Navigationssystemen selbständig auf der Baustelle zurecht.
Recycling
Sogar auf dem stillen Örtchen ist Nachhaltigkeit angesagt. Die Toiletten im neuen Konzerthaus sammeln den Urin der Besucher und Besucherinnen separat, gewinnen wertvolle Nährstoffe daraus und wandeln sie in Flüssigdünger um. In schöne Fläschchen verpackt, wird dieser an der Konzertkasse erhältlich sein.