Technik & Materialien

Woraus besteht eine PET-Flasche?

PET-Flasche und Rohling

Eine PET-Flasche und der Kunststoff-Rohling, aus dem sie aufgeblasen wird. Bild: Nicole Gordine/Wikimedia Commons, CC-Lizenz

PET-Flaschen bestehen aus einem Kunststoff namens PET. Es gibt viele Arten von Plastik, alle mit verschiedenen Eigenschaften. Eines jedoch ist allen gemein: Sie werden aus Erdöl hergestellt.

Als Grundlage für die Herstellung von Plastik dienen natürliche Vorkommen von Erdöl. Dieses enthält sogenannte Kohlenwasserstoffe, die als Rohstoffe oder Grundbausteine für die Industrie dienen. Aus Kohlenwasserstoffen werden durch verschiedene Prozesse Polymere hergestellt, also Kunststoffe. Diesen Prozess kann man sich vorstellen, wie wenn man viele einzelne Perlen auf einen Faden aufzieht und dabei eine lange Kette entsteht ("Polymer" setzt sich aus den griechischen Wörtern poly=viel und meros=Teil zusammen). Tatsächlich sind Polymere lange Ketten oder Fäden, die dann weiter verarbeitet werden können. Je nachdem, welche Art oder Sorte von chemischen Stoffen man am Anfang verwendet, besitzt das Polymer am Ende andere Eigenschaften.

Beispiele von weiteren bekannten Polymeren, die täglich verwendet werden, sind Nylon (Kleider), Polyethylen (feine, weisse Einkaufstüten) oder Teflon (Antihaftbelag in Bratpfannen).

Vom Polymer zur Flasche

Das hergestellte Polymer ist im Moment noch weit davon entfernt eine Flasche zu sein. Der Kunststoff PET ist erst einmal eine unförmige Masse, die aus langen Ketten besteht. Diese Masse muss nun in die Form einer Flasche gebracht werden.

Streckblasen einer PET-Flasche

Streckblasen einer PET-Flasche. Bild: Ricardo Weyh/Wikimedia Commons

Zunächst wird ein sogenannter Vorformling oder PET-Rohling hergestellt, in einem Verfahren namens Spritzgiessen. Dabei wird die PET-Masse verflüssigt und in eine Form eingespritzt. Wenn der PET-Rohling fest geworden ist, geht es mit dem Streckblasverfahren weiter. Hier wird der Rohling erwärmt, bis er zähflüssig ist, und auf die Form einer PET-Flasche aufgesetzt. Nun wird der Rohling mittels eines Stabs in die Länge gestreckt und mit einem Ventil wird Druck angelegt, so dass der Kunststoff aufgeblasen und an die Wände der Form gepresst wird. Nach dem Abkühlen kann die fertige PET-Flasche entnommen werden.

PET, ein vielseitiger Kunststoff

Das Kürzel PET steht für Polyethylenterephthalat, das ist ein Kunststoff aus der Familie der Polyester. PET ist ein äusserst vielseitiger Kunststoff: Neben Getränkeflaschen werden auch andere Lebensmittelverpackungen sowie Behälter für Medikamente oder Kosmetikprodukte aus PET produziert. Da sich aus PET auch dünne Folien und Textilfasern fabrizieren lassen, können mit (rezykliertem) PET auch viele andere Produkte hergestellt werden, etwa Polstermöbel, Fallschirme, Zelte oder Freizeitjacken.

Rohlinge für PET-Flaschen

Rohlinge für Flaschen aus rezykliertem PET in verschiedenen Farben. Bild: PET-Recycling Schweiz

Recycling ist wichtig

Da PET – wie die meisten anderen Kunststoffe – aus Erdöl hergestellt wird, ist es wichtig, dass wir diesen Stoff recyceln. Denn die natürlichen Erdölvorkommen im Boden sind nicht unerschöpflich. Werden PET-Flaschen einfach in den normalen Müll geworfen, dann entsteht in der Verbrennungsanlage nichts als gasförmiges Kohlendioxid (CO2). Aus diesem können keine neuen Produkte hergestellt werden, und es ist zudem ein Treibhausgas, das zur Klimaerwärmung beiträgt. Werden die PET-Flaschen hingegen gesammelt und aufgeschmolzen, so dass aus dem Rohstoff neue Flaschen hergestellt werden können, entsteht 8-mal weniger CO2. Bei der Herstellung neuer Flaschen aus rezykliertem PET wird nämlich weniger CO2 ausgestossen als bei der Verbrennung von Einwegflaschen.

Mehr zum Recycling von PET-Flaschen erfährst du im Artikel „Der Kreislauf der PET-Flasche“.

Erstellt: 26.11.2014

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