Flüssigstickstoff eignet sich zum Beispiel als Kühlmittel zum Aufbewahren von biologischen Materialien wie Zellen oder Blut, beispielsweise für Laborarbeiten bei niedriger Temperatur oder beim Transport. Er hält das zu kühlende Material solange kalt, bis der gesamte Stickstoff verdampft ist.
Kühlung von Hochtemperatur-Supraleitern
Flüssigstickstoff spielt auch bei der Erzeugung von starken Magnetfeldern mit Hilfe der sogenannten Supraleitung eine Rolle. Das funktioniert folgendermassen: Bei einer Reihe von elektrischen Leitern verschwindet der elektrische Widerstand unterhalb einer bestimmten (sehr tiefen) Temperatur abrupt, elektrischer Strom kann also ohne jeglichen Widerstand fliessen. Diese Eigenschaft wird als Supraleitung bezeichnet. Der Übergang von einem Leiter zu einem Supraleiter findet normalerweise bei Temperaturen um –270 °C statt. Inzwischen konnte man aber auch Materialien schaffen, die bei etwa –170 °C zu Supraleitern werden, die sogenannten Hochtemperatursupraleiter. Da Flüssigstickstoff eine Temperatur von –196 °C hat, eignet es sich für diese Supraleiter als Kühlmittel und ist dabei einiges günstiger und leichter herstellbar als flüssiges Helium, das für andere Supraleiter verwendet wird. Die Supraleitung nutzt man heute unter anderem, um mit supraleitenden Spulen starke Magnetfelder zu erzeugen. Diese benötigt man beispielsweise in Kernspin-Tomographen für die medizinische Diagnostik und in Teilchenbeschleunigern für die physikalische Grundlagenforschung.