Werden Körperzellen von Viren befallen, reagiert das Immunsystem darauf und die Immunzellen machen sich auf die Suche nach Viruspartikeln und infizierten Körperzellen, um sie unschädlich zu machen. Die Immunzellen schütten dabei unterschiedlichste Botenstoffe aus, die unter anderem Fieber auslösen. Ein wichtiger Botenstoff ist das Interleukin. Es verursacht die typischen Symptome einer Vireninfektion: Der Sollwert für die Körpertemperatur wird erhöht und man bekommt Schüttelfrost und Fieber.
Die erhöhte Temperatur führt dazu, dass das Immunsystem noch aktiver wird und die Viren besser bekämpfen kann. Denn die erhöhte Temperatur verbessert die Durchblutung, wodurch Abwehrzellen schneller in die befallenen Körperregionen gelangen. Ausserdem laufen die biochemischen Reaktionen im Körper – auch solche, die der Abwehr des Erregers dienen – bei höheren Temperaturen schneller ab.
Schüttelfrost: Frieren trotz Fieber
Für die Erhöhung der Körpertemperatur und alle anderen Abwehrreaktionen braucht der Körper viel Energie. Deshalb fühlen sich kranke Menschen müde und brauchen viel Schlaf. Meist fröstelt man trotz der erhöhten Temperatur. Das liegt daran, dass der Körper nur die wichtigsten Körperregionen, wie z. B. den Oberkörper, aufheizt – Arme und Beine sind weniger wichtig. Hat auch der Oberkörper die Fiebertemperatur nicht erreicht, wird Wärne durch Muskelzittern erzeugt: Der typische Schüttelfrost setzt ein.
Fieber ist also eine natürliche Reaktion des Immunsystems, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Wenn man das Fieber mit Medikamenten dauerhaft unterdrückt, ist es sogar möglich, dass sich dadurch die Krankheitsdauer verlängert. Gesundheitsgefährlich kann Fieber über einer Temperatur von 40°C werden. Bei 42 °C droht Kreislaufversagen und bei noch höherer Temperatur der Tod. Denn die Proteine, die in unseren Zellen alle Aufgaben erledigen, funktionieren bei solch hohen Temperaturen nicht mehr oder werden zerstört.