Der Wetterfrosch im Glas steigt auf seiner Leiter drei Sprossen nach oben – bedeutet das nun Sonnenschein, etwas Wind und 23°C, oder doch eher ein kräftiges Sommergewitter? Da diese Art von Vorhersage sehr unsicher ist, benutzen heutige Wetterforscher (auch Meteorologen genannt) zum Glück keine Frösche, sondern die Daten und Beobachtungen vieler verschiedener Messstationen, um das Wetter vorherzusagen.
Beobachtungsstationen rund um die Welt liefern Wetterdaten
Um zu wissen, wie das Wetter wird, muss man zuerst wissen, wie das Wetter gerade ist und wie es in der Vergangenheit war. Dazu wird mit einem Netz aus Beobachtungsstationen rund um die Welt eine Riesenmenge an Daten gesammelt. Wetterballone, Satelliten, Bodenmessstationen und Wetterschiffe liefern ständig aktuelle Wetterdaten. Gemessen und beobachtet werden dabei Temperatur, Luftdruck, Windrichtung und Windgeschwindigkeit, Wolkenhöhe und Art der Wolken, Anzahl Sonnenstunden und Niederschlagsmenge.
Dank Computern gibt’s Wetterkarten und Modelle
Die Wetterdaten werden auf einem Computer gesammelt und in Wetterkarten eingetragen. So entstehen zum Beispiel die Temperaturprofile, oder die Linien gleichen Luftdrucks (Isobaren genannt), die du vielleicht aus der Tagesschau oder der Zeitung kennst. Zusätzlich zu den Wetterkarten führt der Computer mit den gesammelten Daten komplizierte mathematische Berechnungen durch. Das Wetter verändert sich nämlich nach physikalischen Gesetzen. Darum kann man mit Computermodellen simulieren, wie sich das Wetter wahrscheinlich entwickeln wird, und so eine Voraussage für mehrere Tage machen.
Der „Blick in die Zukunft“ stimmt oft, aber nicht immer
Nun erstellen die Wetterforscher mithilfe der Resultate der Computermodelle und der Wetterkarten eine Prognose (also eine Voraussage) für bestimmte Regionen. Oft trifft die Voraussage dann tatsächlich ein – im Schnitt mit etwa 75 bis 90 % Sicherheit, abhängig von der Dauer der Prognose (diese kann von 24 Stunden bis über 14 Tage reichen). Das ist eine relativ gute Trefferquote für einen „Blick in die Zukunft“, denn eine Wettervorhersage ist eine schwierige Angelegenheit. Das Wetter hat nämlich auch chaotische Anteile, die kein Modell voraussagen kann. Ausserdem verstehen wir die Entstehung des Wetters in der Erdatmosphäre noch lange nicht so gut, wie wir gerne möchten.
Von Eisheiligen und Wetterfröschen
Es war für die Menschen schon immer wichtig zu wissen, wie das Wetter wird, vor allem in der Landwirtschaft. Früher hielt man sich darum an „Bauernregeln“, die aus Erfahrung und Beobachtung stammen und mit denen die Leute versuchten, das Wetter vorauszusagen. So soll das Frühlingswetter zum Beispiel erst nach den Tagen der „Eisheiligen“ (11.–15. Mai) frostfrei werden.
Der „Wetterfrosch“ ist übrigens ein ganz gewöhnlicher Laubfrosch und natürlich nicht fähig, das Wetter vorauszusagen. Allerdings klettern die Tiere bei sonnigem Wetter oft an Pflanzen hoch, um Insekten zu fangen (diese fliegen bei schönem Wetter tatsächlich höher als bei schlechtem Wetter). Darum wurden die Frösche früher manchmal in Gläsern gehalten, um sie auf Leitern hoch- und runterklettern zu lassen und so das Wetter vorauszusagen.