Die weitaus meisten Menschen sterben an Herzversagen. Alleine in der Schweiz sind es jedes Jahr bis zu 10 000 Personen, also rund 25 pro Tag. Obwohl vor allem ältere Menschen betroffen sind, können auch junge, gesunde Menschen zusammenbrechen und an einem plötzlichen Herztod sterben. In vier von fünf Fällen wird der Herzstillstand durch ein Kammerflimmern ausgelöst: Das Herz zuckt unkoordiniert und hat nicht mehr genügend Kraft, das Blut durch den Körper zu transportieren. Bereits nach drei Minuten sterben die ersten Gehirnzellen ab. Nach 10 bis 12 Minuten liegt die Überlebenschance nur noch bei 2 Prozent.
Es gilt also, möglichst schnell erste Hilfe zu leisten. Beenden lässt sich das Kammerflimmern nur mit einem Defibrillator. Über zwei Elektroden, die am Oberkörper angebracht werden, wird dem Patienten ein starker Stromstoss verabreicht. Dieser stimuliert die meisten Herzmuskelzellen gleichzeitig und unterbricht so das Flimmern. Das Herz wird sozusagen «neu gestartet» und kann nun wieder regelmässig schlagen.
Defibrillatoren konnten früher nur von geschulten Personen angewendet werden. Heute ist dies anders: Moderne automatische Defibrillatoren können auch von Laien bedient werden. Da die Zeit bei einem Herzstillstand entscheidend ist, werden solche Geräte häufig an öffentlichen Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Einkaufszentren für den Notfall bereitgestellt.
Automatische Defibrillatoren erklären den Ersthelfern Schritt für Schritt, wie sie das Gerät bedienen müssen. Sobald die Elektroden am Oberkörper des Patienten angebracht sind, analysiert das Gerät den Herzrhythmus. Es erkennt innert Sekunden, ob ein Kammerflimmern vorliegt, und weist den Ersthelfer bei Bedarf an, einen elektrischen Schock auszulösen, der das Flimmern unterbricht.
Text: SATW /Felix Würsten
Quelle: Technoscope 2/13: Technik für die Gesundheit. Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche
Alle Artikel dieser Technoscope-Ausgabe sind im Dossier "Technik für die Gesundheit" auf SimplyScience.ch zusammengefasst.
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