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Wie funktioniert 3D-Kino?

3D-Kino ermöglicht ganz neue Eindrücke. Aber ohne spezielle Brille geht es nicht

3D-Kino ermöglicht ganz neue Eindrücke. Aber ohne spezielle Brille geht es nicht. Bild: Deklofenak/Shutterstock.com

Unsere beiden Augen sehen die Umwelt von etwas verschiedenen Blickpunkten her - das Gehirn erzeugt aus den beiden unterschiedlichen Bildern den Eindruck räumlicher Tiefe. Um auf einer flachen Kinoleinwand den 3D-Effekt zu erzielen, müssen beide Augen mit unterschiedlichen Bildern versorgt werden. Dabei hilft eine spezielle Brille.

3D-Filme nutzen die Tatsache, dass der Mensch mit beiden Augen verschiedene Bilder sieht. Mit nur einem Auge alleine kann man nämlich nicht dreidimensional, also räumlich sehen. Das kann man leicht ausprobieren: Halte einen Finger mit wenig Abstand vor deine Augen und schliesse abwechselnd das rechte und das linke Auge. Der Finger springt dann hin und her. Erst im Gehirn werden die beiden Bilder zu einem einzigen dreidimensionalen Bild zusammengesetzt. Bei den Dreharbeiten für 3D-Filme werden deshalb Kameras mit zwei Linsen eingesetzt, deren Abstand voneinander ungefähr demjenigen der menschlichen Augen entspricht. Im Kino werden die beiden Bilder von einem 3D-Projektor gleichzeitig auf die Leinwand geworfen. Dadurch entsteht für unsere Augen ein unscharfes Bild. Um die unterschiedlichen Bilder für linkes und rechtes Auge wieder aufzutrennen, brauchen wir eine spezielle Brille.

Heute werden dafür vor allem zwei Technologien genutzt: Die Polarisationsfilter-Technik und das Shutterverfahren: Erstere ist die am weitesten verbreitete Darstellungstechnik im 3D-Bereich. Vor den Projektionslinsen der 3D-Projektoren befinden sich Filter, die Licht in waagrechte und senkrechte Lichtwellen auftrennen. Das eine Brillenglas lässt nur senkrechte, das andere nur waagrechte Lichtwellen hindurch. Durch die unterschiedliche Polarisation wird so erreicht, dass das linke Auge nur das «linke» Bild sieht und das rechte Auge nur das «rechte» Bild.

Neuste Projektoren nutzen anstelle von linear zirkular polarisiertes Licht. Dabei wird das Licht für das eine Auge im Uhrzeigersinn und für das andere im Gegenuhrzeigersinn polarisiert. Der Sehkomfort beim Zuschauer ist bei zirkular polarisiertem Licht grösser. Beim Shutterverfahren öffnen und schliessen linkes und rechtes Brillenglas sehr schnell – bis zu 144 Mal pro Sekunde. In dieser Frequenz werden auch die unterschiedlichen Bilder für das rechte und das linke Auge auf die Leinwand projiziert. Im Gehirn des Betrachters entsteht wiederum ein dreidimensionales Bild. Experten sind sich heute noch uneinig, inwiefern 3D-Filme den herkömmlichen Film verdrängen werden. Manche gehen aber davon aus, dass bald 80 Prozent aller Kinofilme in 3D ausgestrahlt werden.

Text: SATW / Felix Würsten
Quelle: Technoscope 3/11: Virtuelle Realität
Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche

 

Erstellt: 10.10.2012

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