Das James-Webb-Teleskop wurde von Wissenschaftlern der Raumfahrtbehörden der USA (NASA), Europas (ESA) und Kanadas (ASC) so konstruiert, dass es Bilder des Universums mit Himmelskörpern in einer Entfernung von bis zu 13 Milliarden Lichtjahren aufnehmen kann. Es besteht aus mehreren ausgeklügelten Modulen, die in jahrelanger wissenschaftlicher Forschung entwickelt wurden. Bevor wir uns genauer damit beschäftigen, was dieses Teleskop so leistungsstark macht, wollen wir uns zunächst damit befassen, wie ein Teleskop im Allgemeinen funktioniert. Am Ende des Artikels ist eine Galerie von Bildern zu finden, die mit dem James-Webb-Teleskop aufgenommen wurden.
Wie funktioniert ein Teleskop eigentlich?
Um entfernte Objekte zu beobachten, muss ein Teleskop das Licht des Nachthimmels sammeln und bündeln. Für diese Art von Beobachtungen bevorzugt man in der Astrophysik ein Spiegelteleskop („Reflektor“); das von Isaac Newton um 1670 entwickelte Newton-Teleskop ist einer der wichtigsten Typen dieser Bauform. Ein Reflektor bündelt das einfallende Licht mithilfe von zwei Spiegeln: dem Hauptspiegel und dem Hilfs- oder Sekundärspiegel. Das von den Sternen ausgestrahlte Licht tritt in das Teleskop ein und wird zunächst vom Hauptspiegel reflektiert. Dieser ist leicht gekrümmt, damit alle Lichtstrahlen auf einen Punkt gebündelt werden – man spricht von Konvergenz der Lichtstrahlen. Danach wird das Licht ein zweites Mal reflektiert, und zwar am Sekundärspiegel. Schliesslich gelangt das Licht durch das Okular in das Auge des Beobachters, der die Sterne nun grösser sieht.