Als Umwelttoxikologin befasse ich mich damit, wie die Umwelt auf Tiere und Pflanzen im Wasser wirkt und wie Chemikalien sie beeinflussen. Gerade Fische sind sehr gute Indikatoren dafür, ob das Wasser sauber ist oder nicht. Wir entwickeln Methoden, mit denen wir dafür keine lebendigen Fische mehr benötigen, sondern unsterbliche Fischzellen, die wir im Labor züchten. An diesen Zellen können wir untersuchen, wie schädlich bestimmte Stoffe für den Fischorganismus sind: Wir sehen zum Beispiel, ob ein Fisch weniger wächst oder sogar sterben könnte. Solche Einsichten helfen dabei zu entscheiden, ob ein neues Produkt zugelassen werden soll, oder ob Abwässer noch besser gereinigt werden müssen. Natürlich ist eine Zelle noch nicht ein ganzer Fisch. Bei unserem neusten Projekt geht es deshalb darum, Zellkulturen von verschiedenen Organen auch mithilfe von Computermodellen zu einem ganzen "künstlichen Fisch" zusammenzufügen. Damit wollen wir die Auswirkung von Chemikalien ganz ohne Tierversuche noch besser, schneller und genauer analysieren können.
Auch in der Natur gibt es giftige Stoffe, zum Beispiel die Toxine der Blaualgen, derentwegen man auch diesen Sommer in manchen Seen nicht baden durfte. Die allermeisten umweltschädlichen Stoffe sind jedoch menschengemacht. Und zwar sind es längst nicht nur die Landwirtschaft oder die Industrie, die viel Chemie einsetzen, sondern auch die privaten Haushalte: Das geht vom Duschgel über Wasch- und Putzmittel und die Sonnencreme beim Baden bis zum Pestizid im Garten. Über die Kanalisation oder durch Versickern im Boden gelangen diese Stoffe am Ende zurück ins Wasser und belasten Tiere, Umwelt und Menschen.