Wasser: Es fällt als Regen vom Himmel, rauscht im Meer, plätschert in Bächen, gluckert im Heizkörper und fliesst aus dem Wasserhahn. Wir trinken es, waschen uns damit, giessen Blumen, kochen und putzen. Wasser ist hier in der Schweiz so selbstverständlich verfügbar, dass wir uns kaum Gedanken darüber machen.
Dabei könnten wir ohne Wasser gar nicht leben. Das sind keine leeren Worte: Um gesund zu bleiben, müssen Menschen etwa zwei Liter pro Tag trinken – sonst sind sie nach fünf bis sieben Tagen tot. Manche Tiere und Pflanzen sind bessere Überlebenskünstler: Die Oryxantilopen in der brütend heissen Namibwüste begnügen sich mit der Feuchtigkeit in Gräsern, Zweigen und Früchten. Namibische Schwarzkäfer (Nebeltrinker-Käfer) fangen die Wassertröpfchen auf, die in Nebelschwaden von der Atlantikküste in die Wüste wehen. Dank der Luftfeuchtigkeit überleben auch viele Wüstenpflanzen. Andere, wie Kakteen, speichern das rare Regenwasser in ihrem Innern – und schützen sich mit ihren Stacheln vor durstigen Tieren.
Wasser ist vielseitig: Es ist der Grundbaustein vieler Organismen und zahlreiche biologische Vorgänge laufen nur dank Wasser ab. Es ist Lösungsmittel, Energieträger, Lebensraum unzähliger Lebenswesen und wird vielerorts als Quelle des Lebens verehrt. Ohne Wasser könnten keine Lebensmittel angebaut werden – die Landwirtschaft ist mit rund 70 Prozent des weltweiten Süsswasserverbrauchs mit Abstand der grösste Wasserkonsument.
Wasser ist auf der Erde ungleich verteilt. In manchen Regionen ist es im Überfluss vorhanden, andere leiden unter anhaltender Trockenheit. Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Das führt zu Konflikten, die durch Bevölkerungswachstum, Wasserverschmutzung und Klimawandel weiter verschärft werden.