Viele Sportkleider bestehen heute aus atmungsaktiven Textilien. Darunter versteht man Stoffe, welche bei jedem Wetter einen optimalen Komfort bieten. Im Idealfall lassen sie Wasser und Wind von aussen nicht eindringen; gleichzeitig geben sie den Wasserdampf, der vom Körper beim Schwitzen abgegeben wird, nach aussen ab, so dass der Körper und die Wäsche unter der atmungsaktiven Schicht trocken bleiben.
Auf dem Markt werden heute verschiedene atmungsaktive Materialien angeboten. Das wohl Bekannteste wird unter dem Markennamen Gore-Tex verkauft. Es basiert auf einer Entdeckung des amerikanischen Chemikers Robert Gore. Ihm gelang es 1969 mit einem speziellen Verfahren, eine Teflonmembran mit sehr kleinen Poren herzustellen. Die Poren sind so klein, dass sie zwar Wassermoleküle durchlassen, nicht aber Wassertropfen, die 20 000 Mal grösser sind. Bei einem Gore- Tex-Stoff ist diese poröse Membran von verschiedenen Schichten umgeben, welche den Schweiss zur Membran transportieren und sie gegen aussen hin schützen.
Andere Materialien besitzen eine atmungsaktive Membran aus umweltfreundlichem und rezyklierbarem Kunststoff. Obwohl diese Membranen keine Poren aufweisen, vermögen auch sie den Wasserdampf nach aussen zu leiten. Entscheidend dafür sind bestimmte Molekülbausteine im Kunststoff. Diese binden Wassermoleküle aus dem Dampf an sich und transportieren diese ähnlich wie auf einem Förderband durch die Membran nach aussen. Bei beiden Arten von Materialien funktioniert der Dampftransport übrigens umso besser, je grösser die Feuchtigkeits- und Temperaturunterschiede zwischen innen und aussen sind. An einem kühlen, trockenen Tag wird der Schweiss also viel besser nach aussen transportiert als bei heissem und feuchtem Wetter.
Text: SATW / Felix Würsten
Quelle: Technoscope 2/11: Funktionelle Textilien Technoscope ist das Technikmagazin der SATW für Jugendliche
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