Terre et environnement

Nützlinge: die kleinen Helfer in der Landwirtschaft

Marienkäferlarve beim Verzehr einer Blattlaus.

Marienkäferlarve beim Verzehr einer Blattlaus. Bild: Gilles San Martin / Wikimedia Commons,CC BY-SA 2.0

Als Nützlinge bezeichnet man Insekten (oder andere Kleintiere), die in der Landwirtschaft nützlich sind. Im Gegensatz dazu nennen wir Insekten, die sich von Nutzpflanzen ernähren und die Ernte schmälern, „Schädlinge“. Nützlinge fressen oder parasitieren Schädlinge auf Nutzpflanzen, oder sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Dank ihnen können bessere Ernten erzielt und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Nützlingen.

Klein und einflussreich

Sie sind klein, aber auf einem Spaziergang durch den Garten oder am Rand eines Feldes bemerkt man beim aufmerksamen Hinschauen zahlreiche Insekten auf den Pflanzen. Einige davon, die wir als „Schädlinge“ bezeichnen, ernähren sich von Kulturpflanzen. Wenn man sie gewähren liesse, könnten die Frassschäden so gross werden, dass von der Ernte kaum noch etwas übrigbliebe! Deshalb möchte man in der Landwirtschaft die Anzahl der Schädlinge reduzieren, um den Schaden zu begrenzen. Aber wusstest du, dass es auch andere Insekten gibt, die als „Nützlinge“ bezeichnet werden, da sie den Kulturen nützen? Dazu gehören einerseits die natürlichen Feinde der Schädlinge, die dabei helfen, ihre Anzahl zu verringern, indem sie sie fressen oder parasitieren. Ein anderes Beispiel wichtiger Nützlinge sind die Bestäuber. Schmetterlinge oder Bienen, die sich vom Nektar der Blüten ernähren, nehmen Pollen mit und streifen ihn auf dem Stempel einer anderen Blüte wieder ab, wodurch diese bestäubt wird und schliesslich Samen produziert. Ohne Bestäuber müssten wir zum Beispiel auf Äpfel und Tomaten verzichten!

Zu den sogenannten Nützlingen gehören also alle Lebewesen, die einen positiven Einfluss auf landwirtschaftliche Kulturen haben. Übrigens sind das nicht nur Insekten! Im Artikel Hilferuf an den Fadenwurm liest du, wie auch mikroskopisch kleine Würmer, die Nematoden, den Pflanzen bei der Verteidigung gegen gefrässige Insekten helfen können.

Schon gewusst?

Nicht nur manche Tiere haben günstige Auswirkungen auf das Gedeihen der Pflanzen, sondern auch die Mykorrhiza-Pilze. Sie bilden ein Geflecht um die Wurzeln der Pflanzen, erleichtern dadurch die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen aus dem Boden und schützen vor Krankheitserregern. Aber dieser Basar im Boden ist wieder eine andere Geschichte …

 

Wie Nützlinge in der Landwirtschaft eingesetzt werden

Schachtel mit Hummeln zur Bestäubung in einem Gewächshaus

Schachtel mit Hummeln zur Bestäubung in einem Gewächshaus. Bilder: aufgenommen und zur Verfügung gestellt von Elise Mettraux

Nützlinge, welche die Zahl der Schädlinge auf den Kulturen reduzieren, können bis zu einem gewissen Grad die Rolle von Pflanzenschutzmitteln übernehmen. Diese möchte man nämlich in möglichst geringem Umfang einsetzen, damit sie keine nützlichen Insekten beeinträchtigen, nicht in Gewässer ausgewaschen werden und auch keine Rückstände auf Lebensmitteln hinterlassen. Zur biologischen Schädlingsbekämpfung weicht man deshalb bei bestimmten Kulturen auf Nützlinge aus, und es gibt Unternehmen, die sich auf deren Zucht spezialisiert haben. Sie vermehren die Nützlinge und liefern sie in kleinen Paketen an die Landwirte, welche die Schachteln dann zum Beispiel direkt in den Gewächshäusern aufstellen. Für grössere Flächen wie Felder wird eine andere Methode verwendet: Die Nützlinge werden von einer Drohne aus freigesetzt, die über das Feld fliegt. Und natürlich kommen, wenn sie können, die in der Umgebung natürlich vorkommenden Nützlinge zur Hilfe.

Räuber oder Parasitoid: Was ist der Unterschied?

Eine parasitoide Wespe macht sich daran, ihre Eier in eine Blattlaus zu legen

Eine parasitoide Wespe macht sich daran, ihre Eier in eine Blattlaus zu legen. Bild: Scott Bauer / Wikimedia Commons

Es gibt drei Arten von Nützlingen. Die bekanntesten sind, wie wir bereits gesehen haben, die Bestäuber. Die beiden anderen sind Räuber und Parasitoide. Räuber gehen auf die Jagd, fangen ihre Beute und fressen sie. Marienkäferlarven beispielsweise ernähren sich von Blattläusen und anderen Kulturschädlingen. Mit ihren gut ausgebildeten Mundwerkzeugen können sie Beutetiere überwältigen, die fast so gross sind wie sie selbst.

Parasitoide hingegen legen ihre Eier in anderen Insekten ab. Es gibt z. B. verschiedene Arten von Schlupfwespen, die auf diese Weise andere Insekten parasitieren. Die Weibchen legen ihre Eier direkt in den Körper des anderen Insekts, und die daraus schlüpfende Larve wächst im Körper ihres Wirts heran. Das parasitierte Insekt stirbt letztlich daran, dass es von der Wespenlarve von innen her aufgefressen wird. Die kleine, ausgewachsene Wespe schlüpft dann aus der leergesaugten Hülle.

Achte doch bei deinem nächsten Spaziergang einmal darauf, ob du an einem Feld oder in einem Garten Nützlinge beobachten kannst! Denn nicht alle Insekten sind schlecht für landwirtschaftliche Kulturen – einige können wir sogar als unsere Verbündeten bezeichnen.

Text: Redaktion SimplyScience.ch

Quellen:
Marine Masson, 2018. Les auxiliaires des cultures : les connaître et les favoriser. Chambre d’agriculture du Puy-de-Dôme.
Camille Joseph et al., mise à jour de 2018. Dictionnaire d’agroécologie. Auxiliaires des cultures.
Ouvrage collectif sous la direction de Gilles Sentenac. La faune auxiliaire des vignobles de France. Éditions France Agricole, 2011.

Erstellt: 20.06.2023
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