Masoala hat eine faszinierende Flora und Fauna. Die Halbinsel gehört zu der Region Madagaskars mit der grössten Artenvielfalt. 50% der madagassischen Pflanzenarten und mehr als 50% der Säugetier-, Vogel-, Amphibien- und Reptilienarten sind auf dieser Halbinsel zu finden. Auch die grössten zusammenhängenden Regenwaldflächen Madagaskars liegen auf Masoala und bilden den Lebensraum für all die verschiedenen Tiere, wie zum Beispiel Lemuren, den Tomatenfrosch oder die Fossa.
„Klein-Masoala“ in Zürich
Als Förderprojekt zum Schutz dieses unglaublichen Habitats hat der Zoo Zürich die Masoalahalle erbaut. Auf einer Fläche von 11'000 m2 wurde ein Regenwald erschaffen, wie er auf der Masoala-Halbinsel zu finden ist. Es leben ca. 60 verschiedene Tierarten und einige Hundert Pflanzenarten in der Halle. Der Besucher kann sich frei auf Wegen durch dieses Ökosystem bewegen und in den Regenwald eintauchen. Er ist weder durch Gitter noch durch Glasscheiben von den Pflanzen und Tieren getrennt. Im Rahmen dieses Projekts wird auch der Masoala-Nationalpark finanziell unterstützt, um seine einzigartige Flora und Fauna zu schützen, zu erhalten und die Menschen auf die Thematik der verschwindenden Regenwälder aufmerksam zu machen.
Endemische Arten
Endemische Arten – also Arten, die nur an einem spezifischen Ort vorkommen – zählt Madagaskar viele: Etwa 95% der madagassischen Tiere sind endemisch.
Unter den Raubtieren findet man beispielsweise die Fossa, die Fanaloka und den Falanuk. Sie alle gehören zur Familie der Madagassischen Raubtiere und ernähren sich carnivor, fressen also ausschliesslich Fleisch. Zu ihrer Beute zählen Lemuren oder auch Igeltenreks.
Lemuren gehören zur Ordnung der Primaten und sind in den unterschiedlichsten Farben und Grössen zu finden. Vor weniger als 20 Jahren entdeckte man auf Madagaskar den kleinsten Lemuren und zugleich den kleinsten Primaten, den Berthe-Mausmaki. Er hat eine Grösse von lediglich 9 cm und eine Schwanzlänge von 13–14 cm. Bisher wurde er bloss in einem einzigen Wald an der Westküste Madagaskars gefunden und es ist nicht bekannt, ob er noch weiter verbreitet ist.
Igeltenreks haben, wie es der Name schon andeutet, ein Stachelkleid auf dem Rücken, ähnlich dem des Igels. Ihre Schnauze ist spitz und sie ähneln einer Spitzmaus, gehören aber zur Familie der Tenreks. Sie sind nachtaktiv und ernähren sich von Insekten und Würmern.