Mittels DNA-Analysen können heute viele Krankheitserreger schneller und zuverlässiger diagnostiziert werden als früher. Jeder Erreger hat – genauso wie Pflanzen, Tiere und wir Menschen – Erbmerkmale, die für ihn allein typisch sind. Findet man z. B. im Blut oder bei einem Abstrich des Patienten oder der Patientin DNA mit einem solchen bekannten Merkmal, ist der Erreger entlarvt.
Bei herkömmlichen Diagnoseverfahren ist es zum Teil so, dass der Erreger zuerst im Labor vermehrt werden muss, bevor man ihn identifizieren kann. Solche Verfahren können sehr zeitaufwändig sein. Demgegenüber liefert das gentechnische Verfahren, bei dem charakteristische DNA-Abschnitte des Erregers nachgewiesen werden (Polymerase-Kettenreaktion, PCR), das Resultat innert Stunden.
Andere Diagnosemethoden weisen den Erreger anhand der Antikörper im Blut der infizierten Person nach. Dies kann in bestimmten Fällen zu einem falschen Resultat führen. Bei einer Ansteckung mit dem HI-Virus beispielsweise verstreichen einige Wochen, bis Antikörper im Blut nachweisbar sind. Während dieser Zeitspanne zeigt also ein Antikörper-Test nichts an, obwohl die Person infiziert ist.
Der PCR-Test hingegen, bei dem nicht HIV-Antikörper, sondern charakteristische DNA-Abschnitte des HI-Virus nachgewiesen werden, liefert bereits etwa zwei Wochen nach einer möglichen Ansteckung ein Resultat. Er wird aber nicht standardmässig zur HIV-Diagnostik eingesetzt.