Was ist eine Hitzeinsel?
Der Begriff Hitzeinsel wird verwendet, wenn die Temperaturen lokal deutlich höher sind als im Umland. Gerade die Temperaturunterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten sind vor allem nachts auffällig; in der Schweiz kann man beispielsweise beobachten, dass die Temperatur nachts in den Städten um 5 bis 7 °C höher sind als auf dem umliegenden Land!
Die Struktur der Städte begünstigt den Wärmestau
Warum ist ein solcher Unterschied zu beobachten? Städtische Gebiete haben aufgrund der hohen Anzahl an Gebäuden, der fehlenden Vegetation und des vielerorts zubetonierten Bodens ein besonderes Mikroklima. Diese städtebaulichen Elemente wirken sich insbesondere auf die Wärmespeicherung aus. Denn über dunklen Flächen wie Strassen und Gehwegen staut sich die Wärme. Dies ist ein Effekt der Albedo (so nennt man das Reflexionsvermögen einer Oberfläche): Je dunkler ein Objekt ist, desto geringer ist seine Albedo, die Oberfläche absorbiert also mehr Lichtstrahlen und Energie. So sind asphaltierte Strassen im Sommer, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist, sehr heiss. Sie nehmen die Wärme tagsüber auf und geben sie nachts in Form von Infrarotstrahlung wieder ab. Ausserdem zirkuliert die Luft in einer Stadt schlechter und es weht weniger Wind, was den Abtransport der Wärme schwieriger macht.
Auch menschliche Aktivitäten sind Wärmequellen
Zur Struktur der Städte kommt die Wärme hinzu, die durch menschliche Aktivitäten erzeugt wird. Verbrennungsmotoren von Verkehrsmitteln geben warme Luft ab, und auch industrielle Aktivitäten sind wichtige Wärmequellen. Nicht zuletzt strahlen technische Anlagen wie Klimaanlagen und Kühlsysteme Wärme ab. Städte heizen sich daher tagsüber stärker auf und kühlen nachts weniger schnell ab als kleinere Dörfer.