Fussball ist eine der beliebtesten, aber auch eine der verletzungsreichsten Sportarten der Welt. Weitgehend ohne Protektoren stürzen sich die Fussballer in harte Zweikämpfe und kühne Kopfballduelle und belasten ihre Körper mit schnellen und wuchtigen Bewegungen. Brüche, Blessuren, Quetschungen oder Zerrungen – welche Verletzungen machen Fussballern am meisten zu schaffen?
In kaum einer anderen Sportart werden Muskeln und Gelenke so stark beansprucht wie im Fussball. Verletzungen sind bei diesem Sport fast an der Tagesordnung. Laut Statistik trifft es mindestens zwei Fussballer pro Spiel. Vor allem bei Wettkämpfen passieren Unglücke. Dort ist die Verletzungsgefahr viermal so gross wie beim Training. Die meisten Verletzungen passieren im Zweikampf, etwa die Hälfte davon durch Fouls. Viele Verletzungen können durch mühsame und teils monatelange Physiotherapie wieder gut gemacht werden. Manche zwingen die Sportler aber auch zum Abbruch der Sportlerkarriere.
Platz 1: Zerrungen und Muskelfaserrisse
Beim Fussball sind vor allem die unteren Extremitäten, also Füsse, Beine und Knie, grosser Verletzungsgefahr ausgesetzt. Schliesslich sind dies die „Werkzeuge“ eines Fussballers. Zu Prellungen, Zerrungen oder Faserrissen der Beinmuskulatur kommt es im Fussballsport deshalb am häufigsten. Kalte, müde oder wenig dehnbare Beinmuskeln sind besonders anfällig für Verletzungen. Es ist daher sehr wichtig, dass die Fussballspieler sich vor einem Spiel aufwärmen. Auch schlecht trainierte Muskeln und Sehnen sind häufige Verletzungsgründe.
Zerrungen holen sich die Sportler beim schnellen Sprint oder beim Abspreizen der Beine, wie zum Beispiel beim Grätschen. Sogar beim Schiessen des Balls kann es zu Zerrungen kommen, nämlich wenn der Muskel an der vorderen Oberschenkelseite zu schnell angespannt wird. Wird der Muskel so stark strapaziert oder vom Gegenspieler attackiert, dass er reisst, spricht man von einem Muskelfaserriss. Er kommt weniger häufig vor, ist dafür aber umso schmerzhafter.
Platz 2: Gelenkverletzungen wie Meniskus- und Kreuzbandriss
Auch die Gelenke der unteren Extremitäten werden oft in Mitleidenschaft gezogen. Das Knie ist das am häufigsten verletzte Gelenk eines Fussballers. Hier kommt es vor allem zu Schäden am Meniskus und an den Seitenbändern. Am meisten gefürchtet ist der sogenannte Kreuzbandriss. Diese schwere Kniegelenksverletzung ist oft schwierig zu heilen, und hat häufig langfristige Folgen für die Gesundheit des Knies.
Das Sprunggelenk, das sich im oberen Teil des Fusses befindet, ist bei Profifussballern nicht sehr verletzungsanfällig. Hier sind es vor allem Freizeitfussballer, die sich auf unebenen Spielfeldern die Füsse „vertrampeln“. Zu Knochenbrüchen kommt es bei den unteren Extremitäten eher selten.
Platz 3: Achillessehnenriss
Auch diese Verletzung kommt vor allem bei Freizeitfussballern vor. Die Achillessehne ist die dickste und kräftigste Sehne des Menschen und verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse. Wir belasten sie beim Laufen, beim Rennen und beim Springen. Sie reisst durch plötzliches Anspannen oder durch einen Tritt in die Sehne, häufig laut hörbar mit einem Knall.
Platz 4: Verletzungen am Oberkörper
Weitere, aber weniger häufigere Verletzungen beim Fussball sind Verletzungen am Oberkörper. Sie sind sehr vielfältig und entstehen meist aufgrund von Stürzen, selten auch durch einen scharf geschossen Ball: Schulterverrenkung, Schultersehnenriss, Schlüsselbeinbruch, Brüche im Handgelenk, in den Händen und sehr selten an den Armen und den Schultern. Verletzungen am Kopf erleiden Fussballer auch hin und wieder. Kopfballduelle enden manchmal mit Prellungen oder Platzwunden, die oft noch während eines Spiels behandelt werden können. Im Gesicht kommt es am häufigsten zu Nasen- und Wangenbeinbrüchen.
Gefährliche Plausch- und Grümpelturniere
Bei Profifussballern geht es um viel Geld und Ruhm, auf dem Platz geben sie deshalb alles und schenken sich nichts. Trotzdem verletzen sich Freizeitspieler viel häufiger als Profis oder Amateure. Auch die Schwere der Verletzungen nimmt in tieferen Spielklassen deutlich zu. Unebene Böden und untrainierte Spieler sind die zwei Hauptgründe, weshalb an Plausch- und Grümpelturnieren nicht selten die Ambulanz einfahren muss.