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Drohnen – Wer hat das Kommando?

Militärdrohne. Bild: CanStockPhoto

So wird man militärische(r) Drohnenpilot(in).

Hobbydrohnenpilotin oder -pilot kann in der Schweiz jede und jeder werden. Auf Sicht gesteuerte Drohnen unter 30 Kilogramm brauchen auch keine Zulassung. Für militärische Drohnenpilotinnen und -piloten sieht die Sache anders aus. Knapp 100 davon hat die Schweizer Armee bisher ausgebildet. Sie fliegen keine Quadrokopter, sondern die Aufklärungsdrohne Ranger (bisher) und zukünftig die Hermes 900 HFE, mit 17 Metern Spannweite und einem maximalen Startgewicht von rund 1.6 Tonnen. Entsprechend anspruchsvoll sind die Anforderungen an diese Piloten. Nur wer bereits Offizier ist und eine Pilotenlizenz besitzt, wird zur Ausbildung zugelassen. "Wir operieren ein relativ grosses Flugzeug in einem kleinen und komplexen Luftraum – das dürfen nur ausgebildete Piloten", sagt Urs Känel, Chefpilot beim Drohnenkommando. Die Ausbildung zum militärischen Drohnenpiloten oder zur Drohnenpilotin selber dauert nur sechs Wochen. In dieser kurzen Zeit ist es nicht möglich, zusätzlich auch noch die benötigten fliegerischen Grundkenntnisse auszubilden. Deshalb sei es eine Bedingung, dass die Mehrheit der Kandidaten bereits Airline-Piloten seien oder sonst das nötige Vorwissen mitbrächten, sagt Känel.

Die Drohnenpiloten sitzen immer zu zweit im Cockpit. So heisst der Container, in dem das Kontrollsystem untergebracht ist. Der eine ist der Pilot, der das Drohnenflugzeug sicher durch den anspruchsvollen Schweizer Luftraum steuert. Der andere ist der Nutzlastoperateur, der die Sensoren der Drohne bedient. Meist ist das eine Kamera. Und er ist verantwortlich dafür, die Aufklärungsmission exakt auszuführen. Auftraggeber kann die Armee selber sein. Beispielsweise die Panzerbrigade, die sich zur Planung einer Operation mit Livebildern aus der Luft den Überblick über ein bestimmtes Gebiet verschaffen will. Oder zivile Partner wie das Grenzwachtkorps, das Hilfe bei der Überwachung der grünen Grenze braucht.

Zwei letzte interessante Punkte: Militärische Drohnenpilotin und -pilot kann man auch im Milizsystem werden, also nebenberuflich. Und für den Erwerb der nicht gerade billigen Fluglizenz gibt es die Möglichkeit finanzieller Unterstützung.

Erstellt: 13.04.2022
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