Wenn Ingenieure an neuen elektronischen Bauteilen tüfteln, versuchen sie in der Regel, diese schneller, kleiner oder billiger zu machen. Stéphanie Lacour hingegen verfolgt ein anderes Ziel: Die Professorin für Neuroprothetik an der EPF Lausanne will elektronische Bauteile erstellen, die biegsam und elastisch sind. «Die üblichen elektronischen Geräte, vom Computer bis hin zum kleinen Sensor, haben einen grossen Nachteil: Sie sind aus starren Materialien gefertigt, die sich nicht verformen lassen», erklärt sie.
Die Wissenschaftlerin versucht mit ihrem Team, gängige Materialien wie Silizium, die für elektronische Bauteile verwendet werden, mit flexiblen Kunststoffen zu völlig neuen Einheiten zu verbinden. «Was wir anstreben, ist funktionale Flexibilität», meint die Forscherin. «Materialien also, die sich an jede beliebige Form anpassen und trotzdem wie herkömmliche elektronische Bauteile funktionieren.»
An solchen neuen Verbindungen wird heute nicht nur an der EPF Lausanne geforscht. So sind beispielsweise grosse Computerfirmen daran, Geräte zu entwickeln, deren Grösse und Form man verändern kann. Ein einfaches Smartphone liesse sich dann bei Bedarf auf Tabletformat strecken und sich danach einfach und bequem zusammenrollen.