Am ersten Tag besuchten wir das Labor von Prof. Sebastian Soyk der uns über klassische und molekulare Pflanzenzucht berichtete. Erstaunlich und beeindruckend war die "Urtomate" zu sehen, eine Frucht mit einem Durchmesser von etwa 7 mm, aus der alle heute erhältlichen Tomaten abstammen. Im Gewächshaus betrachteten wir die neusten Pflanzen, die mit Crispr/Cas9 gezüchtet wurden. Der zweite Teil war dann im Labor von Prof. Laurent Keller, einem der weltweit führenden Labors in der Ameisenforschung. Fasziniert liessen wir uns in die Fragenstellung der Forschung verschiedener PostDocs einführen, betrachteten die verschiedenen Ameisen: von 2 mm grossen invasiven Völkern bis zu den 2.5 cm grossen australischen Bulldogenameisen. In diesem Labor werden teilweise Individuen mit QR-Codes markiert, so dass jedes einzelne Individuum mit allen Kontakten zu anderen Ameisen verfolgt werden kann.
Tag 1: Pflanzenzucht und Ameisenforschung
Tag 2: Bio-Roboter und Technik-Doping
Der zweite Tag war an der EPFL. Als Erstes wurden wir im Labor von Prof. Auke Ijspeert in die Welt der Bio-Roboter eingeführt: Roboter, die dazu dienen, Fossilien zum Leben zu erwecken, vierfüssige Roboter, die in Katastrophengebieten eingesetzt werden könnten, oder Roboter-Schlangen für selbstständige Messungen in Gewässern. Als Zweites erklärte uns Dr. Pierre-Etienne Bourban wie die Materialwissenschaften immer neue Materialien für unterschiedlichste Zwecke entwickeln: Von Gerüsten, die von Knorpelzellen besiedelt werden, um als Knorpeltransplantate für Arthrose-Patienten zu dienen, bis zu Sohlen in den Schuhen von Olympioniken, die dazu führen, dass an der Olympiade die Weltrekorde im Rennen fallen. Er sprach von sogenanntem "technical doping"! Danach ging es in die ruhige Süsswasser-Welt im Aquatis, wo wir eine exzellente Führung genossen.
Neben diesem wissenschaftlichen Teil durfte das Gemütliche nicht fehlen: Pizzeria und thailändisches Restaurant genauso wie Freizeit in Lausanne respektive ein Spaziergang durch die Weinreben des Lavaux. Alles bei bestem Wetter.
Die Klasse bedankt sich recht herzlich bei SimplyScience für diesen grossartigen Preis, den wir uns selbst ausgestalten durften.