Bei wunderbarem Wetter fuhren wir früh morgens von Basel hoch hinauf auf das Jungfraujoch (3466 m). Bereits die Fahrt war schön, doch die Aussicht vom Joch auf die Alpen, das Mittelland bis zum Jurabogen und den Aletschgletscher atemberaubend. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen führte uns das Hüttenwartehepaar, welches für jeweils drei Wochen oben auf dem Jungfraujoch und danach 11 Tage im Tal lebt, durch die Forschungsstation und die Messstation der Sphinx. Dort vorgenommene Atmosphärenmessungen erlauben unter anderem festzustellen, welches mitteleuropäische Land wie viele Schadstoffe freisetzt. Somit lässt sich kontrollieren, ob getroffene internationale Vereinbarungen bezüglich der Freisetzung von z.B. FCKW auch wirklich eingehalten werden. In der Jugendherberge Grindelwald übernachteten wir mit herrlichem Blick auf die Eigernordwand.
Am nächsten Tag ging es via Meiringen ins Grimselgebiet. Im Kraftwerk Grimsel 2, drei Kilometer tief im Berg, wurde uns erklärt, wie mit Hilfe der verschiedenen Stauseen, welche durch Tunnel miteinander verbunden sind, die Stromfrequenz im Netz bei 50 Hertz konstant gehalten wird. Eine beeindruckende Kristallkluft, welche beim Tunnelbau entdeckt wurde, lag auf unserem Weg nach draussen. Danach fuhren wir mit der steilsten Standseilbahn Europas, der Gelmerbahn mit einer maximalen Steigung von 106% zum Gelmersee und wieder zurück. Via Grimselpass und Oberwald reisten wir auf die Riederalp ins Pro Natura Zentrum, der historischen Villa Cassel.
Geführt von einem Biologen und einem Bergführer erwanderten wir den Aletschgletscher. Das Gehen mit den Steigeisen als Seilschaft auf dem glitzernden Gletscher war wohl das Highlight der Tour. Gleichzeitig erfuhren wir vieles über die Messungen des Gletscherrückgangs, Gletscher- und Moränenbildung, Gletscherfloh, Tannenhäher und Sukzession.
Auf dem Rückweg von der Villa Cassel nach Basel machten wir halt im Tropenhaus Frutigen. Die dortige Störzucht und Kaviarproduktion basiert darauf, dass das Bergwasser aus dem Lötschbergbasistunnel abgekühlt werden muss, bevor es in die Kander eingeleitet werden kann, da ansonsten die Fische der Kander zu wenig Sauerstoff hätten. Ein Versuch optimaler Energienutzung verbunden mit Nachhaltigkeit. Die Führung endete mit einer kleinen Stör- und Kaviar-Degustation.