Portraits

Space-Explorer: Die nach den Sternen greifen

Die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti war die erste europäische Frau, die auf einen Spacewalk ging, also einen Aussenbordeinsatz hatte. Bild: ESA (22. Juli 2022)

Astronautin oder Astronaut ist ein Traumberuf vieler Kinder und Jugendlicher. Für die wenigsten wird der Traum in Erfüllung gehen. Aber auch ausserhalb des Astronautenkorps gibt es bei der ESA eine Menge spannender Möglichkeiten, an der Spitze der Weltraumwissenschaft mitzuarbeiten.

Wer hat nicht schon in den Nachthimmel geschaut, Sterne gezählt, sich ganz klein gefühlt und sich gefragt, woher wir kommen? Astronauten kommen den Antworten auf solche Fragen wohl am nächsten: „Stellvertretend für die gesamte Menschheit testen sie die Grenzen des menschlichen Körpers im Weltraum, betreiben Forschung, unterstützen die Entwicklung neuer Technologien und erkunden die Wunder des Universums in einer der extremsten Umgebungen, die es gibt“, umschreibt die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ihre Mission. Die im All erworbenen Einsichten bringen der Erde handfesten Nutzen: Zum Beispiel für den Klimaschutz, die Entwicklung von besonders widerstandsfähigen Werkstoffen oder von neuartigen Textilien.

Die Gelegenheit, sich für die Ausbildung als Astronautin oder Astronaut zu bewerben, ist selten. Zurzeit läuft ein Auswahlverfahren. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen mindestens einen Masterabschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach (Physik, Biologie, Chemie, Mathematik, Ingenieurwissenschaften oder Medizin) und gute Englischkenntnisse mitbringen, dazu drei Jahre Arbeitserfahrung. Wichtig sind zudem eine gute körperliche Verfassung sowie eine gehörige Portion Motivation und die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren.

Aus der Schweiz haben sich rund 600 Personen beworben. Leider noch nicht so viele Frauen. Denn Männer sind in der Weltraumfahrt in der Mehrheit. Das soll sich ändern: Die ESA ermutigt Frauen ausdrücklich dazu, sich zu bewerben. Auch ausserhalb des Astronautenkorps gibt es bei der ESA für Hochschulabsolventinnen und -absolventen eine Menge spannender Möglichkeiten, an der Spitze der Weltraumwissenschaft mitzuarbeiten – auch vom Boden aus.

„Das Weltall ist eine Faszination, die Wissenschaft, Ingenieurwesen und Philosophie zusammenbringt. Die Raumfahrt dient der Erforschung unserer Herkunft, Entwicklung von biotechnologischen und medizinischen Lösungen, Beobachtung von geophysikalischen Phänomenen, dem Aufbau von Erd- und Planeten-Exploration sowie dem Testen von neuartigen intelligenten Werkstoffen.“

Deborah Müller, Space Technology Transfer & Industrial Relations Expert bei Space Exchange Switzerland und Space@ETH Zürich, Schweizer Delegierte bei der ESA

Erstellt: 02.09.2022
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