Portraits

Solarteure – Profis mit sonniger Zukunft

Solarteurin bei der Arbeit. Bild: CanStockPhoto

Zurzeit fehlt es an Fachkräften, die Solarpanels montieren, ans Stromnetz anschliessen und warten können. Eine Berufslehre zum Solarteur gibt es noch nicht, soll aber bis 2024 aufgebaut sein.

Sonnenenergie könnte in der Schweiz einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten. Dreiviertel der Treibhausgasemissionen sind nämlich energiebedingt und stammen zum grossen Teil aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern. Doch gerade wegen des gegenwärtigen Solarbooms kämpft die Branche hierzulande mit einem Problem: Es fehlt an Fachkräften, die Solarpanels montieren, ans Stromnetz anschliessen und warten können. Laut einer Studie der ZHAW Wädenswil würde ein Ausbau der Photovoltaik im Bausektor rund 14’000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Besonders begehrt sind Solarteure. Diese planen Solaranlagen und installieren sie auf den Dächern. Zurzeit gibt es keine entsprechende Berufslehre. Zertifizierter Solarteur kann jede Person werden, die eine berufliche Grundbildung, beispielsweise als Elektroinstallateur/in, mitbringt und danach ein halbjähriges Ausbildungsprogramm absolviert. Doch angesichts des Fachkräftemangels arbeitet der Berufsverband Swissolar mit Hochdruck am Aufbau einer Berufslehre. Ab 2024 könnte es so weit sein.

Für Roman Grabherr, Leiter des auf Solaranlagen spezialisierten Energy Centers bei der ISP Electro Solutions AG, ist der Solarteur einer der zukunftsträchtigsten handwerklichen Berufe der Schweiz, der sich ständig weiterentwickelt: „Früher wurden nur Module und Wechselrichter installiert, heute muss ein Solarteur auch über Ladestationen und Wärmepumpen Bescheid wissen. Und wer weiss, wie sich die Tätigkeit auf unserer Reise hin zu einer erneuerbaren Zukunft noch entwickeln wird!“

Gerade weil es heute in der Solarbranche noch keine Standardgrundausbildung gibt, ist sie auf Quereinsteiger/innen angewiesen: „Wer Interesse an Sonnenenergie hat, handwerkliches Geschick mitbringt und gerne draussen arbeitet, der kann hier on the job viel lernen und sich zum Solarprofi entwickeln“, sagt Grabherr. Das gilt auch für Mädchen. Grabherr meint dazu: „Um Solaranlagen zu installieren, braucht es ein gut funktionierendes Team, das die anfallenden Aufgaben gemeinsam anpackt. Und dazu gehören nicht nur Installationsarbeiten, sondern auch Planung und Koordination. Um die Energiewende zu schaffen, sind wir auf viele helfende Hände angewiesen!“

Erstellt: 02.09.2022
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