Farbenverständnis und technisches Flair
Mischa Keller wird einer der Ersten sein: Die Ausbildung zum Verpackungsdrucker gibt es in der Schweiz nämlich erst seit 2021. Das neue Berufsbild kombiniert verschiedene Kompetenzen und Drucktechnologien (zum Beispiel Flexo-, Tief- und Digitaldruck) zu einem abwechslungsreichen Ganzen: Verpackungsdrucker:innen wissen, wie man Papier, Kunststofffolien, Aluminium, Selbstklebematerial, Karton und Wellpappe bedruckt. Sie bereiten Druckaufträge vor, sie bearbeiten und optimieren Druckdaten. Sie können Druckmaschinen einrichten, überwachen den Druckprozess, können bei Störungen eingreifen. Und sie kennen sich mit Farben aus.
Eine gute Ausbildung muss sein
Mischa ist Quereinsteiger. Er hat sich spät für eine Lehre entschieden, ist nun aber froh, den Schritt gemacht zu haben: "Ohne eine Ausbildung hat man es im Berufsleben schwerer, auch was den Verdienst anbelangt", sagt er. Für den Verpackungsdruck entschied er sich nach drei Tagen Schnuppern. Obwohl er sich als "nicht besonders gestalterisch veranlagt" beschreibt, gefiel ihm auf Anhieb, was er dort sah: Das Arbeiten mit Farbe und das dafür notwendige Farbgefühl. Das handwerkliche Geschick und technische Verständnis, das der Umgang mit den Druckmaschinen erfordert – zum Beispiel um die Papierrollen oder Rasterwalzen zu wechseln: "Auch etwas robust sollte man deshalb sein", meint Mischa. Weniger wichtig sind Mathematik und Zahlenverständnis: "Höchstens, dass man mal ausrechnen muss, wie viel Farbe man für wie viele Meter Druckmaterial benötigt."
Neben der Arbeit im Betrieb besucht er die Schule für Gestaltung in Zürich. Inzwischen ist Mischa im zweiten von drei Lehrjahren. Und zweifelt keinen Moment daran, dass er nach seinem Abschluss eine Stelle finden wird: "Ansprechend bedruckte Verpackungen wird man immer brauchen: Denn oft sind sie es, die die Leute dazu bringen, ein Produkt zu kaufen", sagt er, "dieser Beruf wird deshalb nie aussterben."