Tillmann Lang sagt von sich selbst, dass er ein Techie sei, der gern Neues ausprobiert. Und ein Optimist. Mit diesen beiden Eigenschaften und mit ein paar gleichgesinnten Mitstreiterinnen und Mitstreitern will der ETH-Mathematiker und Informatiker das Geldanlegen neu gestalten.
Denn auch ein Optimist sieht, dass derzeit nicht alles zum Besten steht: Klimawandel, Energie- und Wasserknappheit, Umweltzerstörung. Und Unternehmen, die zwar viel versprechen, am Ende aber doch eher am Profit interessiert sind als daran, nachhaltiger zu wirtschaften. Das ist nicht gut: Denn wenn Finanz und Wirtschaft nicht mitmachen, dann kann es nicht gelingen, die Welt zum Guten zu verändern. Weil es ihm wichtig ist, dass sein Sohn in einem lebenswerten Umfeld aufwächst, hat Tillmann 2019 die erfolgreiche digitale Anlageplattform Inyova mitbegründet. Sie ermöglicht es auch Kleinanlegern, ihr Geld nur in Unternehmen zu investieren, für welche Nachhaltigkeit kein leeres Versprechen ist. Also zum Beispiel solche, die auf erneuerbare Energie setzen oder auf eine umweltschonende Produktion. Oder für die Gleichberechtigung wichtig ist.
Der Gedanke dahinter ist: Stecken immer mehr Menschen ihr Geld, selbst kleine Summen, nur noch in Anlagefonds, die sich in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit vorbildlich verhalten, dann summiert sich das. Dann wird Geldanlegen zum Weltverbessern. Impact Investment nennt sich das. Die Inyova-App sorgt dafür, dass nachhaltig investieren kinderleicht wird. Ein Algorithmus schlägt jeder Kundin, jedem Kunden automatisch eine Anlagestrategie vor, die zu deren Wertvorstellungen passt. Damit spricht das Zürcher Startup insbesondere junge Menschen und viele Frauen an.