Ob blau, grün oder braun, welche Augenfarbe wir haben, ist in unseren Genen festgelegt. Diese bestimmen, wieviel wir von dem Farbpigment Melanin produzieren. Melanin ist in unserer Haut, unseren Haaren und eben auch in unseren Augen – genauer gesagt in unserer Iris (auch Regenbogenhaut genannt) – eingelagert und bestimmt deren Farbe.
Die Menge macht’s
Melanin ist aber nicht etwa blau oder grün, sondern immer braun. Die Augenfarbe hängt darum nicht etwa von der Farbe, sondern von der Menge des Melanins ab. Bei blauen Augen ist nur sehr wenig Melanin in der Iris eingelagert: Dann sehen wir einen Teil der Netzhaut – also den hinteren Teil im Auge – bläulich durchschimmern. Je mehr Melanin in der Iris ist, desto dunkler erscheint sie und desto weniger sieht man die blaue Farbe im Hintergrund. Die Augenfarbe wird zuerst grün, dann braun und mit ganz viel Melanin erscheint sie sogar schwarz. Der Unterschied liegt in der Pigmentmenge, die die Zellen der Iris produzieren. Und das ist genetisch vorbestimmt: die Augenfarbe wird vererbt.
Wieso nicht gleich so?
Wieso aber haben Babys nicht gleich von Geburt an ihre „richtige" Augenfarbe? Dies liegt daran, dass das Auge bei der Geburt noch nicht ganz fertig entwickelt ist. In der Iris befindet sich erst wenig Melanin, und die Augen erscheinen darum bei den meisten Babys blau. Erst im Laufe der ersten Monate produzieren die Pigmentzellen mehr Farbstoff und geben so dem Auge eine dunklere Farbe – natürlich nur, wenn nicht genetisch blaue Augen und somit wenig Melanin vorherbestimmt ist.
Es gibt allerdings auch Babys, die von Geburt an dunkle Augen haben; bei Neugeborenen afrikanischer oder asiatischer Abstammung ist das sogar die Regel. Sie sind ein genetisch „dunklerer" Typ und haben entsprechend bereits vor der Geburt mehr Melanin produziert. Das ist auch wichtig, denn das Melanin bildet eine Art Schutzschild gegen die schädlichen UV-Strahlen der Sonne. Nicht nur in der Haut - deswegen werden wir braun - sondern auch in den Augen.