Was haben ein Haar, eine Hautschuppe, ein Tropfen Speichel oder Blut gemeinsam? Im Kern jeder ihrer Zellen ist die gesamte DNA enthalten, das verschlüsselte Erbgut, das sich bei jedem Menschen unterschiedlich zusammensetzt und unverwechselbar ist. Man spricht daher auch vom genetischen Fingerabdruck. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Personen das genau gleiche DNA-Muster aufweisen, wird auf 1:30 Milliarden geschätzt.
Hinter der Abkürzung DNA verbirgt sich ein englischer Fachbegriff aus der Chemie: desoxyribonucleic acid. Die DNA sieht ein bisschen aus wie eine in sich verdrehte Strickleiter. Vier organische Basen bilden ihre Sprossen. Bei jedem Menschen wiederholen sie sich auf gewissen Abschnitten der Leiter in unterschiedlichen Kombinationen auf charakteristische Weise. Bei den heute zur Verfügung stehenden Technologien reicht ein einziges DNA-Molekül, um diese Muster aufzuspüren, zu isolieren, nach ihrer Länge zu ordnen und zu vergleichen und damit den Täter eindeutig zu identifizieren. Das macht DNA-Analyse zu einer der effizientesten Methoden der Kriminalistik.