Tiere & Pflanzen

Regenwürmer: Fleissige Arbeiter im Boden

Illustration: drei Bäume auf brauner Erde, die von Regenwurm-Gängen durchzugen ist

Regenwürmer graben Gänge, die den Boden belüften und den Wurzeln und dem Wasser helfen, in den Boden einzudringen. Illustration: Can Stock Photo

Im Boden befinden sich viele Lebewesen! Wusstest du zum Beispiel, dass es in der Schweiz rund 40 verschiedene Arten von Regenwürmern gibt? Dabei unterscheidet man drei grosse Gruppen mit unterschiedlichen Grössen, Formen und Farben.

Mehrere Zentimeter hohes, geschichtetes Erdhäufchen eines Regenwurms

Nicht alle Erdhäufchen, die von Regenwürmern an der Erdoberfläche angehäuft werden, sehen so kunstvoll aus! Bild: Can Stock Photo

Alle Regenwürmer haben eines gemeinsam: Sie ernähren sich von Pflanzenabfällen, die zum Teil bereits von Insekten, Bakterien oder Pilzen zersetzt wurden. Würmer sind sehr wichtig, weil sie unter der Erde Gänge graben und an der Oberfläche kleine Erdhaufen produzieren, die reich an Mineralien und anderen natürlichen Düngemitteln für die Pflanzen sind. Durch die Gänge wird der Boden belüftet und das Wasser zirkuliert besser im Boden. Ausserdem helfen die Regenwurm-Gänge den Pflanzen, mit ihren Wurzeln in den Boden einzudringen und ihn stabiler zu machen.

In einem gesunden Boden leben zwischen 1 und 3 Millionen Regenwürmer auf einem Hektar – das ist eine Fläche, die etwas grösser ist als ein Fussballfeld. Man kann diese Würmer in drei Gruppen einteilen.

Rötlicher Regenwurm auf Erdboden

Dieser rötliche Wurm (Eisenia foetida, auch Kompostwurm genannt) lebt gern unter der Rinde von verrottenden Baumstämmen, aber er mag auch Komposthaufen. Bild: Rob Hille / Wikimedia commons, CC BY-SA 3.0

Blattfresser: die epigäischen Würmer

Zunächst einmal gibt es die epigäischen Würmer. Sie leben an der Bodenoberfläche in der lockeren Schicht von Streu und ernähren sich besonders gern von Laub. Du findest sie daher am ehesten auf Wiesen, in Wäldern oder auf Kompost. Epigäische Würmer sind leicht an ihrer roten oder bräunlichen Farbe zu erkennen.

 

Weisslich-gründer Wurm auf dunklem Erdboden

Der Kleine Ackerwurm (Allolophora chlorotica) lebt auf Wiesen und bewirtschafteten Feldern. Er frisst Erde. Bild: Holger Casselmann / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Tunnelbohrer an der Oberfläche: die endogäischen Würmer

Eine weitere Gruppe sind die endogäischen Würmer: blasse, durchsichtige Würmer, die man im Garten finden kann, wenn man die Erde umgräbt. Sie leben in einer Tiefe von 15 bis 30 cm. Sie sind etwa so gross wie die epigäischen Würmer, aber etwas breiter. Ihre Hauptaktivität besteht darin, waagrechte Gänge zu graben.

 

Regenwurm auf grau-brauner Erde

Der Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris) gräbt viele Gänge in die Tiefe. Bild: Rob Hille / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Tunnelbohrer in der Tiefe: die anektischen Würmer

Schliesslich gibt es noch die anektischen Würmer. Dies sind die grössten Regenwürmer – sie können bis zu 25 cm lang werden und bis zu 8 Jahre alt! Sie graben vertikale Gänge in die Tiefe und dringen bis zu einem Meter unter die Erde vor. Du kannst sie jedoch sehen, wenn sie an die Oberfläche kommen, um organisches Material zu fressen.

Regenwürmer sind die Freunde von Gärtnern und Bauern, denn sie lockern den Boden auf und sorgen dafür, dass Wasser durch die Erde fliessen kann, was den Boden für Pflanzen zugänglicher macht. Ausserdem transportieren sie durch ihre Aktivität Nährstoffe in die Tiefe und bringen Mineralstoffe nach oben, der Boden wird also besser durchmischt. Das bedeutet: Je mehr Regenwürmer in der Erde sind, desto fruchtbarer ist der Boden!

 

In diesem Video siehst du die grossartige Arbeit der Regenwürmer im Zeitraffer.

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Text: Redaktion SimplyScience.ch
Quellen: Qui sont les habitants des sols de Dorigny ? SWISSOIL
Mickaël Hedde et Marine Zwicke, Faune du sol et production végétale. Planet-Vie, veröffentlicht 10.01.20
Michel Caron, Vers de terre : les différentes espèces à différencier. Futura sciences, veröffentlicht 01.06.11
Lukas Pfiffner, Les vers de terre sont les architectes de nos sols fertiles. BIOActualités.ch, veröffentlicht 07.03.12

Erstellt: 07.03.2023
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