Zahlen & Geschichte

Geheime Nachrichten: Clever verschlüsselt!

Viermal dasselbe Wort, geschrieben in Flaggenschrift, als tanzende Männchen und in zwei Codes, die Buchstaben vertauschen

Ein Wort, vier Verschlüsselungstechniken: Das Flaggenalphabet, ein Code von tanzenden Männchen (wie in einem Sherlock-Holmes-Fall beschrieben), die Cäsar-Verschlüsselung und die Affine Chiffre, die zur Verschlüsselung eine Rechenformel verwendet. Kannst du das Wort entschlüsseln?

Es gibt viele Arten, wie sich Menschen Nachrichten übermitteln können: Nicht nur mit Buchstaben, sondern auch mit Zeichen und Bildern. Wenn die Bedeutung dieser Zeichen nur wenigen Eingeweihten bekannt ist, eignen sie sich prima, um Botschaften zu verschlüsseln, die nicht jeder verstehen soll! Hier zeigen wir dir unter anderem eine Methode, die nach Julius Cäsar benannt ist, die Cäsar-Verschlüsselung.

Bilderschriften und Zeichen-Alphabete gab es schon immer: Morsezeichen, die Blindenschrift, das Flaggenalphabet. Hier schauen wir uns die Methode von Julius Cäsar genauer an.

Cäsars Code

Julius Cäsar verwendete gemäss der Überlieferung beim Verfassen seiner vertraulichen Nachrichten einen Geheimcode. Dazu ersetzte er jeden Buchstaben des zu übermittelnden Textes durch einen anderen Buchstaben. Wenn er seinen Generälen beispielsweise als Anweisung ein "NEIN" schicken wollte, musste er dazu erst eine Verschiebe-Zahl wählen, zum Beispiel die 3. Diese Ziffer ist der Schlüssel des Codes.

Bei der Verschlüsselung der Nachricht wird jeder Buchstabe entsprechend der Verschiebe-Ziffer im Alphabet verschoben. Beim Verschlüsseln des Wortes "NEIN" geschieht also folgendes:

  • N wird zu Q, denn Q ist der dritte Buchstabe im Alphabet nach N
  • E wird zu H, denn H ist der dritte Buchstabe nach E
  • I wird zu L, denn L ist der dritte Buchstabe nach I
  • N wird wieder zu Q

 

Dechiffrier-Scheiben für Cäsars Code

Die Cäsar-Verschlüsselung kann gut dargestellt werden, wenn man das Alphabet im Kreis schreibt. Der innere Kreis wird gegenüber dem äusseren entsprechend der Verschiebezahl gedreht; für jeden Buchstaben auf dem äusseren Kreis findet man dann den Buchstaben für die verschlüsselte Nachricht auf dem inneren Kreis.

Entschlüsselung der Geheimbotschaft

Um den Code zu knacken, muss man die Verschiebe-Zahl erraten (in diesem Fall die 3). Nur die Zahlen 1–25 kommen in Frage. Doch da es ziemlich lange dauert, sie alle durchzuprobieren, nimmt man dafür meistens einen Computer.

Du kannst zum Ver- und Entschlüsseln einer Nachricht mit dem Cäsar-Code aber auch eine Chiffrier- und Dechiffrierscheibe verwenden wie im nebenstehenden Bild. Eine einfache Vorlage mit zwei Scheiben, die du ausdrucken, ausschneiden und mit einer Musterklammer zusammenstecken kannst, findest du hier: Chiffrierscheibe.pdf

Flaggenalphabet auf hellblauem Hintergrund

Das Flaggenalphabet.

Hast du herausgefunden, welches Wort im Titelbild steht? Wir haben dort verschiedene Verschlüsselungen für dasselbe Wort verwendet: das Flaggenalphabet, den Code der tanzenden Männchen aus einer Sherlock-Holmes-Geschichte sowie die Cäsar-Verschlüsselung. Die letzte Zeile zeigt einen etwas komplizierteren Code, der eine Rechenformel verwendet und Affine Chiffre genannt wird.

Als Hilfe zum Knacken des Codes im Titelbild findest du hier das Flaggenalphabet!

Erstellt: 24.01.2022
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