Kleine Teilchen in Bewegung
Die Stoffe, aus denen wir und unsere Umwelt bestehen, sind alle aus winzig kleinen Teilchen zusammengesetzt. Sie heissen Moleküle und Atome; von blossem Auge kann man sie nicht sehen (aber in einfachen Experimenten ihre Eigenschaften untersuchen). Die Moleküle in einem Stoff wie Wasser sind keineswegs starr, sondern bewegen sich oder schwingen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Diese Bewegung ist das, was wir als Temperatur wahrnehmen. Je heftiger sich die Teilchen eines Stoffes bewegen, desto höher ist seine Temperatur. Zur Messung der Temperatur gibt es im Alltag und in der Wissenschaft verschiedene Temperaturskalen.
Grad Celsius – für uns die bekannteste Temperaturskala
In der Schweiz ist die am häufigsten verwendete Temperaturskala die Celsius-Skala (°C). Diese Skala ist vor über 250 Jahren entstanden und beruht auf einem einfachen Prinzip: Die Gefriertemperatur des Wassers wird als 0°C definiert und die Siedetemperatur von Wasser wird bei 100°C festgelegt. Der Temperaturbereich zwischen dem Gefrier- und Siedepunkt wird in 100 gleich grosse Stufen – die Grade – eingeteilt. Der Unterschied zwischen 10°C und 20°C ist also gleich gross wie der Unterschied zwischen 50°C und 60°C. Man kann sich das ähnlich vorstellen wie bei den Längenmassen: ein Meter wird in 100 gleich grosse Zentimeter unterteilt.
Réaumur und Fahrenheit
Etwa zur gleichen Zeit wie die Celsius-Skala entstand die Réaumur-Skala. Ähnlich wie bei der Celsius-Skala wird auch hier der Gefrierpunkt von Wasser als 0°Re bezeichnet. Der zweite Referenzpunkt – wiederum die Siedetemperatur von Wasser – ist aber als 80°Re definiert worden. Die Celsius-Skala ist mit 100 (statt 80) Einheiten in diesem Bereich aber einiges genauer als die Réaumur-Skala. Die Réaumur-Skala findet deshalb heute kaum mehr Anwendung, während in vielen Ländern der Welt die Temperatur heute in Grad Celsius gemessen wird.