Kräfte & Materialien

Recyclingpapier

Altpapier wird gesammelt um rezykliert zu werden. Bild: Ulrich Mueller/Shutterstock.com

Ihr habt sicher schon viel von Recycling gehört, und auch von Recyclingpapier. Dabei macht man aus altem Papier, das bedruckt ist, wieder neues Papier. Normalerweise geschieht das in grossen Fabriken, aber in kleineren Mengen lässt sich das auch zuhause machen. Nur richtig weiss wird dein eigenes Recyclingpapier nicht, und es hat eine andere Oberfläche als gekauftes Papier, da man zuhause nicht alle industriellen Behandlungsschritte durchführen kann.

Am besten liest du alle Punkte durch, bevor du anfängst. Einen Teil solltest du bereits am Vortag vorbereiten.

Das brauchst du:

  • alte Zeitungen
  • einen Messkrug
  • einen elektrischen Rührstab
  • eine grosse Plastikschüssel
  • einen Kochlöffel
  • ein grosses flaches Sieb (oder ein Stück Fliegengitter in passender Grösse; damit du dich an den Rändern nicht verletzt, kannst du einen Erwachsenen bitten, die Gitterränder zwischen Holzleisten zu nageln und so einen Rahmen zu basteln. Als Alternative kann man solche "Papierschöpfrahmen" im Bastelladen oder online kaufen.) 
  • saugfähige Tücher
  • ein Nudelholz
  • Wäscheklammern
  • eine Wäscheleine  
  • evtl. ein Bügeleisen

So wird's gemacht:

  1. Zerreisse die Zeitung in kleine Stücke, je kleiner desto besser. Etwa vier Doppelblätter sollten genügen.
  2. Gib diese winzigen Stücke in den Messkrug. Dann giesst du etwa 0.75 Liter Wasser hinein. Das Ganze lässt du über Nacht stehen.
  3. Am nächsten Tag gibst du das Ganze in eine Schüssel. Dann giesst du etwa 1 Liter Wasser hinein. Nun musst du die Mischung aus Papiermasse und Wasser mit dem elektrischen Rührstab zu einem dicken grauen Papierfaserbrei verrühren. Am besten hilft dir hier jemand dabei.
  4. Nun giesst du nochmals 3 Liter Wasser hinzu. Das Ganze verrührst du zu einem gleichmässigen Brei.
  5. Nun nimmst du das Sieb oder Fliegengitter und tauchst es vom Rand her ein, bis es flach am Schüsselboden liegt. Sobald die Flüssigkeit wieder ganz ruhig ist, kannst du das Sieb langsam, vorsichtig und möglichst waagrecht aus der Schüssel herausnehmen. Etwas Brei wird dabei abfliessen, das muss so sein, denn sonst würde die Papierschicht zu dick werden. 
  6. Sobald du das Sieb draussen hast, musst du mit einem saugfähigen Tuch mehrmals unten am Sieb entlang streichen und soviel Wasser wie möglich absaugen. Vergiss nicht, das Tuch zwischendurch gut auszuwringen. 
  7. Auf dem Tisch breitest du alte Zeitungen aus und legst ein weiteres saugfähiges Tuch darüber. Dann stülpst du das Sieb mit der Papiermasse so um, dass die Papiermasse direkt auf dem Tuch liegt und das Sieb obendrauf. Tupfe das Sieb einige Male von oben ab und achte dabei vor allem auf die Ränder. Dadurch löst sich die Papiermasse vom Sieb, und du kannst das Sieb vorsichtig abheben. Dann kommt ein weiteres saugfähiges Tuch direkt auf die Papiermasse und darüber eine weitere Schicht Zeitungen.
  8. Jetzt wo das Ganze gut verpackt ist, kommt das Nudelholz zum Zug. Rolle damit über die obere Zeitung. Du solltest langsam und sanft drückend mehrere Male in beide Richtungen hin und her rollen. 
  9. Wenn du das Papier fertig ausgerollt hast, kannst du die obere Zeitung und das saugfähige Tuch ganz vorsichtig entfernen. Achtung: Es kann sein, dass die Papiermasse noch am Tuch klebt, hilf dann ganz vorsichtig mit den Fingern nach. Wenn die obere Zeitung und das obere Tuch weg sind, drehst du die verbleibenden Schichten so um, dass die Papiermasse auf dem Tisch landet und das untere Tuch und die untere Zeitung jetzt oben sind. Diese kannst du jetzt auch ablösen.
  10. Rolle nochmals mit dem Nudelholz, ohne zu drücken, über die Papiermasse. Dabei wird sie geglättet und zusammengedrückt. 
  11. Nun kannst du dein Recyclingpapier vorsichtig mit Wäscheklammern an die Wäscheleine hängen. Dort trocknet es etwa einen Tag lang. Danach wird es, wenn nötig, mit einem Bügeleisen auf kleinster Stufe geglättet. 

Fertig ist dein eigenes Recyclingpapier!

Was dahinter steckt:

Recyceln kommt übrigens vom Wort "Cycle". Das ist Englisch und bedeut Kreis, dieser ist bekanntlich rund - nach dem Ende kommt wieder der Anfang: Aus altem Papier wird neues hergestellt.

Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ihr für wenig Papier sehr viel Wasser gebraucht habt. Genau das passiert auch in den grossen Fabriken – nur dass die für mehr Papier auch viel mehr Wasser brauchen. Recyceltes Papier ist also nicht nur gut für die Umwelt – es braucht weniger Holz, aus dem sonst Papier hergestellt wird – sondern auch schlecht, weil es sehr viel Wasser braucht.

Deshalb ist es wichtig, Recycling hin oder her, Papier zu sparen, wenn man der Umwelt etwas Gutes tun will.

Der Recycling-Ring: Symbol dafür, wie aus Altem Neues entsteht. Bild: GraphEGO/Shutterstock.com

Erstellt: 01.10.2014
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