Der Mars ist in unserem Sonnensystem ein direkter Nachbar der Erde. Weil er (in astronomischen Massstäben) so nah ist, wurde er schon vor Jahrhunderten von Astronomen am Nachthimmel beobachtet. Lange glaubte man, die vielen Konturen und Linien auf dem roten Planeten seien Kanäle für Wasser oder andere Strukturen, die von intelligenten Wesen gebaut worden seien; die Idee des Marsmenschen war geboren. Schon bald erschufen Fantasy-Geschichten über Monster vom Mars den Mythos des bösen Aliens. Dieser Mythos hat bei vielen Menschen eine reale Angst vor einer Mars-Invasion ausgelöst – noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts!
Zu dünne Atmosphäre
Seit einiger Zeit weiss man jedoch, dass auf dem Mars kein höher entwickeltes Leben existiert. Erste Weltraum-Fotos aus den Sechzigerjahren bewiesen, dass die Strukturen auf der Marsoberfläche durch natürliche Einflüsse entstanden sind. Etwas später konnte man bereits Messungen an der Oberfläche und der Atmosphäre des Mars vornehmen. Die Ergebnisse dieser Messungen nahmen dem Marsmensch-Mythos dann endgültig den Wind aus den Segeln.
Den Mars umgibt eine sehr dünne Atmosphäre, weshalb der Planet keine Sonnenwärme speichern kann. Ohne konstante Sonnenwärme kann kein Leben existieren, wie wir es auf der Erde kennen. Tagsüber erreichen die Temperaturen auf der Oberfläche maximal 20 Grad Celsius, nachts sinken sie auf bis zu –140 Grad Celsius. Auch flüssiges Wasser kann hier also eigentlich nicht vorkommen – mehr dazu weiter unten.
Ein weiterer Grund, weshalb der Mars kein lebensfreundlicher Planet ist: sein schwaches Magnetfeld. Ein starkes Magnetfeld wie das der Erde bietet einen Schutzschild gegen hochenergetische Sonnen-Partikel. Diese Partikel wirken zerstörerisch auf organische Substanzen und damit auch auf Lebewesen wie uns. Solche Partikel gelangen beim Mars fast ungehindert an die Oberfläche.