Ohne geht es nicht: Um ihr Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, will die Schweiz die Menge des ausgestossenen CO2 so weit wie möglich drosseln. Gleichzeitig ist klar, dass dies allein nicht ausreicht. Das revidierte Klimaschutzgesetz setzt deshalb zur Ergänzung auf technische Lösungen. Sie sollen schwer vermeidbare Emissionen (z. B. aus der Landwirtschaft, der Kehrichtverbrennung oder der Zementherstellung) ausgleichen, indem sie CO2 aus der Luft filtern und in geeigneten Speichern dauerhaft einlagern. Weil diese Verfahren bereits verursachte Emissionen aus der Atmosphäre zurückholen, heissen sie Negativemissionstechnologien (NET).
Es gibt verschiedene NET, die für die Schweiz in Frage kommen. Am günstigsten sind die natürlichen Varianten. Sie nutzen (wie das Algenhaus) die Fähigkeit der Pflanzen, CO2 aufzunehmen und mittels Photosynthese in Biomasse umzuwandeln. Ein Wald mit vielen gesunden Bäumen oder unter den Boden gepflügte Pflanzenkohle zum Beispiel können CO2 wirksam speichern. Aber weil in der kleinen Schweiz der Platz zum Aufforsten beschränkt ist und auch Böden nicht endlos verkohlte Pflanzenreste aufnehmen können, braucht es weitere Methoden. In einer davon ist ein Schweizer Unternehmen besonders stark. Climeworks, ein Spin-off der ETH Zürich, hat 2021 in Island die weltweit erste industrielle Anlage eingeweiht, die CO2 direkt aus der Umgebungsluft saugt. Dieses wird danach mit Wasser vermischt zur Endlagerung tief unter die Erde gepumpt. Dort wird es zu Stein und damit dauerhaft fixiert.