Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit wurden chemische Experimente hauptsächlich von sogenannten Alchemisten durchgeführt. Sie hatten ein grosses praktisches Wissen in der Handhabung von Gerätschaften und chemischen Stoffen, konnten aber viele ihrer Versuche nach heutigem Kenntnisstand nicht korrekt interpretieren. So glaubten einige Alchemisten, man könne aus unedlen Materialien Gold herstellen, und suchten dazu nach dem „Stein der Weisen“.
Kein Stein der Weisen, dafür ein Lichtträger
Zu diesen Alchemisten gehörte auch der Deutsche Hennig Brand. Den Stein der Weisen fand er zwar nicht, doch machte er im Jahr 1669 eine andere faszinierende Entdeckung: Er stiess auf einen Stoff, der im Dunkeln ohne jegliches Zutun von selbst leuchtete! Brand nannte den Stoff „kaltes Feuer“, später erhielt er den Namen „Phosphorus“, was aus dem Griechischen abgeleitet ist und „Lichtträger“ bedeutet. Heute wissen wir, dass Brand bei seinen Experimenten die weisse Form des Elements Phosphor gereinigt hatte. Er ist damit der erste namentlich bekannte Entdecker eines chemischen Elements.