Knackig soll er sein, saftig und nicht zu sauer, mit einer schönen roten Farbe und gut haltbar, auch bei Zimmertemperatur: Das sind die Ansprüche, welche die Konsumentinnen und Konsumenten heute an einen Apfel stellen. Auch die Landwirte haben ihre Wünsche: Sie möchten, dass ihre Apfelbäume gegen Krankheiten resistent sind und dass sie jedes Jahr regelmässig eine gute Menge an Früchten hervorbringen.
10 000 Blüten bestäubt
Eine Apfelsorte zu züchten, die allen Ansprüchen gerecht wird, das ist das grosse Ziel des Apfelzuchtteams an der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil. Mit der neuen Sorte „Galiwa“ gelang es den Forschenden, einen Apfel zu züchten, der ähnlich süss ist wie der beliebte „Gala“, aber viel resistenter gegen den Schorfpilz und sich deshalb besser für den Bioanbau eignet. Bis es soweit war, mussten sich die Forschenden allerdings gedulden: 20 Jahre harte Arbeit stecken in der neuen Züchtung.
Eine neue Apfelsorte zu züchten, ist ein äusserst aufwändiges Verfahren. Es beginnt damit, dass man bestimmte Zuchtziele festlegt. Im Falle des Galiwa eben: Einen süssen Geschmack und eine hohe Resistenz gegen Schorf. Anhand solcher Ziele überlegen sich die Forscher dann, welche bestehenden Apfelsorten sie miteinander kreuzen könnten. In akribischer Handarbeit werden in Wädenswil jedes Jahr rund 10 000 Blüten einzeln bestäubt, an Ästen, die dazu sorgfältig eingepackt werden, damit der gewünschte Blütenstaub nicht durch Insekten durcheinander gebracht wird.