Es war eine legendäre Fernsehsendung: 1990 demonstrierte der damalige Bundesrat Adolf Ogi dem staunenden Schweizervolk, wie man beim Eierkochen Energie sparen kann. Der Magistrat wurde für seinen Auftritt von vielen belächelt – zu Unrecht, wie eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur und der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz nun zeigt: Ogis Empfehlungen haben auch in einer modernen Küche mit Induktionsherd und isolierten Pfannen ihre Gültigkeit. Kocht man die Eier nur mit wenig Wasser in einer geschlossenen Pfanne, braucht man drei Mal weniger Energie als bei der konventionellen Kochmethode.
«Die Art und Weise, wie man Gerichte zubereitet, hat einen grossen Einfluss auf den Energieverbrauch», stellt Anette Michel fest. Zusammen mit Toni Venzin hat sie in einer speziellen Versuchsküche verschiedene Speisen zubereitet, um die effizientesten Kochmethoden zu ermitteln. Neben den bereits erwähnten Eiern haben die beiden auch Kartoffeln, Teigwaren, Fertigpizzen und Kaffee gekocht – stets nach klar definierten Regeln, um wirklich verlässliche Messwerte zu erhalten.