Wer hat nicht schon in den Nachthimmel geschaut, Sterne gezählt, sich ganz klein gefühlt und sich gefragt, woher wir kommen? Astronauten kommen den Antworten auf solche Fragen wohl am nächsten: „Stellvertretend für die gesamte Menschheit testen sie die Grenzen des menschlichen Körpers im Weltraum, betreiben Forschung, unterstützen die Entwicklung neuer Technologien und erkunden die Wunder des Universums in einer der extremsten Umgebungen, die es gibt“, umschreibt die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ihre Mission. Die im All erworbenen Einsichten bringen der Erde handfesten Nutzen: Zum Beispiel für den Klimaschutz, die Entwicklung von besonders widerstandsfähigen Werkstoffen oder von neuartigen Textilien.
Die Gelegenheit, sich für die Ausbildung als Astronautin oder Astronaut zu bewerben, ist selten. Zurzeit läuft ein Auswahlverfahren. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen mindestens einen Masterabschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach (Physik, Biologie, Chemie, Mathematik, Ingenieurwissenschaften oder Medizin) und gute Englischkenntnisse mitbringen, dazu drei Jahre Arbeitserfahrung. Wichtig sind zudem eine gute körperliche Verfassung sowie eine gehörige Portion Motivation und die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren.
Aus der Schweiz haben sich rund 600 Personen beworben. Leider noch nicht so viele Frauen. Denn Männer sind in der Weltraumfahrt in der Mehrheit. Das soll sich ändern: Die ESA ermutigt Frauen ausdrücklich dazu, sich zu bewerben. Auch ausserhalb des Astronautenkorps gibt es bei der ESA für Hochschulabsolventinnen und -absolventen eine Menge spannender Möglichkeiten, an der Spitze der Weltraumwissenschaft mitzuarbeiten – auch vom Boden aus.